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Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />

Weiterhin sind die Parkanlagen in Briest, Fohrde, Gollwitz, Reckahn und auf<br />

Buhnenwerder als geschützte Parks festgesetzt (LAUB 1993, UMLAND 2006).<br />

j 4.2 Naturschutzgebiete<br />

Aus der Auswertung der Schutzgebietsverordnungen wird deutlich, dass als<br />

schutzwürdige und –bedürftige Areale im Naturpark <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> i.V. vor allem<br />

Gewässer und gewässernahe Lebensräume erkannt wurden, während z. B.<br />

trockenheitsgeprägte Biotopkomplexe wie etwa die Hügel nördlich Schmergow oder die<br />

Westkuppe des Eichelbergs bei Deetz nicht als Naturschutzgebiet, auch nicht zur<br />

Entwicklung, gesichert wurden 10 . Nach Feuchteklassen differenziert, nennen die<br />

Schutzgebietsverordnungen etwa gleich viele zu schützende Bestände der Gewässer und<br />

Gewässerufer wie der feuchten Standorte. Bestände der mittleren und der trockenen<br />

Standorte werden demgegenüber stark untergeordnet aufgeführt (nur je etwa 10% der<br />

Nennungen).<br />

Besondere Bedeutung für den Naturschutz im Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> haben die<br />

Binnensalzstellen, deren Salzwiesen in dem Naturschutzgebiet Rietzer See geschützt<br />

sind 11 . Dieser Biotoptyp gehört zu den durch menschliche Landnutzung entstandenen<br />

Lebensräumen der extensiven Kulturlandschaft und ist dementsprechend von<br />

menschlicher Nutzung bzw. Pflege abhängig. Zwischen 2006 und 2010 erfolgt die Pflege<br />

der drei wesentlichen Binnensalzstellen im Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> über das EU-<br />

LIFE-Projekt Binnensalzstellen in Trägerschaft von NaturSchutzFonds Brandenburg,<br />

Heinz-Sielmann-Stiftung und Landesumweltamt Brandenburg. Darüber hinaus ist die<br />

Trägerschaft der Pflege nicht gesichert, allerdings erfolgt im Rahmen des EU-LIFE-<br />

Projekts die Flächensicherung, so dass eigentumsrechtliche Probleme der<br />

Bestandssicherung nicht entgegenstehen. Ungeklärt ist bislang, auf welchem Weg die<br />

wasserwirtschaftlichen Bedingungen vor allem im Raum des Rietzer Sees auch an den<br />

Bedarf der Salzwiesenvegetation angepasst werden kann.<br />

Trockenbiotope sind im Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> Schutzobjekte der NSG <strong>Mittlere</strong><br />

<strong>Havel</strong>, Rietzer See, Stadthavel, Große Freiheit bei Plaue und Buhnenwerder-Wusterau.<br />

Diese Schutzgebietsausweisungen decken den gesamten Bestand und damit die<br />

Variationsbreite der Trockenbiotope im Raum der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Havel</strong> nicht ab. So sind vor<br />

allem die großflächigen Heidestandorte in den militärischen Übungsplätzen Schwarzer<br />

Berg nordwestlich von Brielow und Hackenheide zwischen Lehnin und Brück keine Teile<br />

festgesetzter Schutzgebiete. Ein Erhalt dieser Vegetation beispielweise nach Wegfall der<br />

militärischen Nutzung ist nicht gewährleistet; die administrative Meldung als FFH-Gebiet<br />

ist hier nicht ausreichend.<br />

Wälder werden durch die NSG-Verordnungen vor alem als Feuchtwälder wie z. B. in den<br />

NSG Gränert oder Rossdunk und als Restbestände älterer Laubwälder wie z. B. in den<br />

NSG Große Freiheit bei Plaue oder Lehniner Mittelheide und Quellgebiet der Emster<br />

geschützt. Allerdings ist auch in diesen Gebieten eine standortangepasste<br />

forstwirtschaftliche Nutzung gestattet, ohne dass deren Rahmenbedingungen weiter<br />

untersetzt sind. Grundsätzlich fällt auf, dass vor allem an der <strong>Havel</strong> und dem<br />

Emstersystem Wälder nur als schmälere Galeriewälder bestehen und überwiegend<br />

niedrigen Alters sind (Ketziner Bruch, Bruchgebiet Deetz-Götz, Wuster Erdelöcher). Diese<br />

„Wälder“ haben den Charakter von ausgewachsenen Spontanwäldern auf aufgelassenen<br />

10<br />

Die Beispiele wurden jedoch als FFH-Gebiete 608 / DE 3542-304 sowie 503 / DE 3542-302 33 und<br />

622 / DE 3542-303 gemeldet.<br />

11<br />

Weitere Binnensalzstellen im Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> bestehen am Beetzsee und am Großen<br />

Plessower See; diese sind jedoch nicht als NSG geschützt.<br />

81

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