Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
Längst waren die Besitzungen zu landgreifend und die Produktionsstätten zu verzweigt,<br />
um von den Mönchen selbst bewirtschaftet werden zu können. Daraus entstand ein<br />
funktionierendes Eigenwirtschafts- und Rentensystem. Das Kloster war der größte<br />
Arbeitgeber von der Zauche bis zur <strong>Havel</strong>. Als das Kloster 1542 säkularisiert wurde,<br />
umfasste der Besitz rund 4.500 Hektar Wald- und Ackerfläche, 54 Seen, 9 Wind- und 6<br />
Wassermühlen, 39 Dörfer sowie mit Werder eine Stadt. Von Lehnin aus erfolgten zudem<br />
drei Klosterneugründungen im 13. Jahrhundert, die erlaubt waren, sobald ein Kloster die Stärke<br />
von 60 Mönchen überschritt.<br />
Wirtschaft nach dem Potsdamer Edikt (1685)<br />
Nach dem 30 jährigen Krieg sollte die Wirtschaftskraft Preußens durch Einwanderer aus<br />
Frankreich, die dort verfolgten Hugenotten, gestärkt werden. Die wirtschaftliche<br />
Innovationskraft der Einwanderer lag in den Bereichen der gewerblichen Produktion.<br />
Manufakturen entstanden und in der Landwirtschaft waren es vor allem neue Kulturen,<br />
die in die karge Mark kamen: Spargel, Blumenkohl und Tabak.<br />
Industrielle Entwicklung der Gründerzeit<br />
Im 19. und 20. Jahrhundert trieben technischer Fortschritt und Erfindungen die Industrielle<br />
Entwicklung voran. Um Berlin entstanden Industriestandorte wie die stahlverarbeitende<br />
Industrie in Brandenburg; das Ziegelwesen entwickelte sich entlang der <strong>Havel</strong>. Die<br />
Infrastruktur wurde verbessert durch den Bau von Straßen und Bahnstrecken und die<br />
Großschifffahrtswege wurden ausgebaut. Es entstand eine Agrar-Industrie-<strong>Region</strong> an der<br />
<strong>Mittlere</strong>n <strong>Havel</strong>, ihr industrielles Zentrum war die Stadt Brandenburg. Im Gegenzug wurde<br />
bereits in diesen Jahren das Zurückbleiben einiger abseits gelegener <strong>Region</strong>en der<br />
Provinz erkennbar. Die Dörfer in der Zauche und an der <strong>Havel</strong> blieben landwirtschaftlich<br />
orientiert.<br />
Planwirtschaft in der DDR<br />
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die wirtschaftliche Struktur durch die Einführung der<br />
Planwirtschaft grundlegend verändert, zudem hatten Reparationsverpflichtungen einen<br />
schwerwiegenden Einfluss auf die Ausgangssituation in der Wirtschaft. Das Ziel für die<br />
Entwicklung war die Selbstversorgung des Landes. Trotzdem auch in unserer <strong>Region</strong> die<br />
Umstrukturierung zu staatlich gelenkten Großbetrieben griff, blieb die <strong>Region</strong><br />
landwirtschaftlich geprägt mit der Stadt Brandenburg als Industriekern.<br />
Die <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> im Landkreis Potsdam-Mittelmark nach 1990<br />
Nach der Aufgabe der Planwirtschaft sind die Wirtschaftsstrukturen wieder dramatisch<br />
verändert worden. Vor dem Hintergrund der näheren Vergangenheit konnten traditionelle<br />
Zusammenhänge nicht mehr oder nur vereinzelt wieder hergestellt werden. Noch heute<br />
arbeiten wir an der Bedarfs- und Zielorientierung dieser <strong>Region</strong>.<br />
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