Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
1. Erhalt der Qualitäten im Biotopverbund der Gewässer und Niederungen<br />
2. Wiederherstellung der Durchgängigkeit der <strong>Havel</strong>-Nebengewässer<br />
3. Erhalt und Wiederherstellung der naturnahen Strukturen an den Fließgewässern<br />
inkl. deren Ufer und unmittelbar beeinflussten Räumen (eigentliche Auen, heute<br />
allerdings praktisch ohne Abflussdynamik)<br />
4. Schaffung eines naturnahen Systems vom Verbindungsgewässer <strong>Havel</strong> (ggf. über<br />
Hauptgewässer) zu überstaubaren Auen, um Laichwanderungen zu ermöglichen<br />
5. Entwicklung und Sicherung eines Systems von Trockenlebensräumen, die ein<br />
Überleben standorttypischer Arten gewährleisten<br />
6. Entwicklung und Sicherung eines Systems von älteren und alten<br />
Laubbaumbeständen, die ein Überleben standorttypischer Arten gewährleisten<br />
7. Einbindung der Biotopverbundmaßnahmen in Angebote der naturnahen Erholung<br />
und der Umweltbildung<br />
8. Entwicklung von wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten für Elemente des<br />
Biotopverbundes, um den langfristigen Erhalt zu sichern<br />
j 2.8 Landschafts-Leitbilder<br />
Für das Bundesamt für Naturschutz haben FINKH et al. (2002) als Referenz für die<br />
Bewertung von Zuständen, Nutzungen und Entwicklungen in der Landschaft sog.<br />
Landschafts-Leitbilder für das nordostdeutsche Tiefland aufgestellt. Hintergrund war, dass<br />
bei der Entwicklung regionaler Naturschutzziele bundesweite Aspekte einfliessen sollten;<br />
auch, um überregionale räumliche Planungen wie beispielsweise<br />
Biotopverbundplanungen besser aufeinander abstimmen zu können. Da diese Aspekte<br />
eine objektivere Betrachtung möglicher Ziele für die Entwicklung des Naturpark i.V.<br />
<strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> gestatten, sollen die Ergebnisse von FINKH et al. hier für die<br />
naturräumlichen Einheiten zusammengefasst dargestellt werden.<br />
- 81 (D12) Mittelbrandenburgische Platten und Niederungen: Charakteristisch ist der<br />
Wechsel von waldreichen und überwiegend ackerbaulich genutzten Gebieten. Der<br />
Waldanteil liegt mit 41% weit über dem Bundesdurchschnitt von 29%. der<br />
Ackeranteil liegt mit ca. 37% im Bundesdurchschnitt. Besonders hoch ist er u.a. in<br />
der Nauener Platte, dem Brandenburg-Potsdamer <strong>Havel</strong>gebiet und der Karower<br />
Platte. Der Grünlandanteil liegt mit ca. 10% unter dem Bundesdurchschnitt von ca.<br />
17%, eine Ausnahme bildet nur das Brandenburg-Potsdamer <strong>Havel</strong>gebiet (20%)<br />
und das Baruther Tal (24%). Von bundesweiter Bedeutung sind vor allem die<br />
bodenständigen Waldbiotoptypen des Naturraums wie Eichen-Hainbuchenwälder,<br />
Erlenbrüche und bachbegleitende Erlen-Eschen-Wälder sowie kontinental<br />
geprägte Kiefern-Eichenwälder besonders auf Dünen und Birken-Eichenwälder auf<br />
feuchten Sandstandorten der Niederungen. Hohe Bedeutung besitzen auch die<br />
Binnensalzstellen, die trockenen Offenlandlebensräume (vor allem auf<br />
Truppenübungsplätzen) und die naturnahen Fließgewässerabschnitte (Plane). Von<br />
den ehemals großflächigen Grünlandlebensräume sind viele inzwischen in<br />
Ackerland überführt oder zu Anssatgrünland degradiert worden. Generell besteht<br />
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