Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
beim Straßenbau und beim <strong>Havel</strong>ausbau dem Naturschutz zur Verfügung gestellt werden<br />
und somit dauerhaft einer landwirtschaftlichen Nutzungsänderung zugeführt werden. Die<br />
„Schmergower Wiesen“ stellen dafür ein realisiertes Projekt dar<br />
Beispiele für zukünftig anbaubare Kulturen<br />
Im Bereich der landwirtschaftlichen Kulturen ist mit einem weiteren Anstieg des<br />
Maisanbaus zu rechnen, insbesondere zur Nutzung in Biogasanlagen. Als C4-Pflanze<br />
kann Mais eine höhere Photosyntheseleistung im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen<br />
Kulturen erzielen und ist somit in der Lage, in kurzer Zeit und bei geringerem<br />
Wasserverbrauch eine große Biomasse aufzubauen. Die zurzeit arbeitenden bzw. kurz<br />
vor Fertigstellung stehenden Anlagen haben bereits einen Bedarf von ca. 1500 ha<br />
Maisanbaufläche, weitere Anlagen sind in Planung bzw. bereits genehmigt. Diese Option<br />
für die Landwirte stellt andererseits ein Risiko für eine nachhaltige Landwirtschaft dar, da<br />
nicht selten in der Praxis von den Regeln der guten landwirtschaftlichen Praxis<br />
abgewichen wird und keine die Bodenfruchtbarkeit erhaltende vielfältige Fruchtfolge<br />
angewendet wird.<br />
Im Bereich des Obst- und Gemüseanbaus wird sich der Anbau auf Arten und Sorten<br />
konzentrieren, die den veränderten Umweltbedingungen am besten angepasst sind. So<br />
finden wir bereits heute Apfelsorten wie ´Fuji´ oder ´Braeburn´ im Gebiet der <strong>Mittlere</strong>n<br />
<strong>Havel</strong>, die vor wenigen Jahren ausschließlich aus klimatisch begünstigten Ländern wie<br />
Neuseeland oder Brasilien importiert wurden. Realistisch ist auch ein Wiederaufleben des<br />
Weinanbaus.<br />
Für die <strong>Region</strong> wichtig wäre der verstärkte Anbau von Obst, wobei auch Obstarten wie<br />
Walnuss, Aprikose, Pfirsich und Birne möglich sind. Auch die Ausweitung des Gemüseanbaus<br />
könnte die Versorgung der <strong>Region</strong> und deren Wertschöpfungskapazität verbessern.<br />
Beispiel für eine anbauwürdige Kultur im geplanten Naturparkgebiet:<br />
Sanddorn wird in Deutschland seit Mitte der 1980er Jahre im Erwerbsanbau produziert.<br />
Derzeit liegen die Hauptanbaugebiete in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg.<br />
Aufgrund zahlreicher wertvoller Fruchtinhaltsstoffe werden derzeit Sanddornprodukte<br />
verstärkt nachgefragt. Neben der Verarbeitung zu Säften, Gelee und anderen<br />
Nahrungsmitteln werden zunehmend die Fruchtfleisch- und Kernöle für Kosmetikprodukte<br />
verwendet. Darüber hinaus gibt es zahlreiche medizinische Anwendungsmöglichkeiten<br />
von Sanddornprodukten.<br />
In den meisten Betrieben wird Sanddorn nach den Richtlinien der ökologischen<br />
Produktion angebaut. Sanddorn erweist sich bisher als sehr geeignet für den<br />
ökologischen Anbau, da Krankheiten und Schädlinge keine größere Rolle spielen. Auch<br />
der Stickstoff-Düngemitteleinsatz kann deutlich reduziert werden, da stickstoffbindende<br />
Actinomyzeten eine ausreichende N-Versorgung der Pflanzen gewährleisten.<br />
Seit Anfang der 1980er Jahren wurden für Sanddorn Anbau- und Ernteverfahren<br />
entwickelt, die heute von den meisten Produzenten genutzt werden. In den letzten Jahren<br />
wurden aufgrund der gestiegenen Nachfrage Sanddornplantagen aufgebaut und dabei<br />
auch deutsches Know-how genutzt. In Deutschland ist die Anbaufläche allerdings seit<br />
einiger Zeit stagnierend, da die Verfahrenskosten aufgrund des hohen Lohnniveaus und<br />
des erheblichen Energieinputs für das Schnitternteverfahren in Kombination mit der<br />
Frostung sehr hoch sind. Dennoch finden sich zahlreiche Interessenten für einen<br />
Sanddornanbau in Deutschland, die darin meist eine Einkommensalternative zu<br />
landwirtschaftlichen Kulturen sehen.<br />
Von Bedeutung für den zukünftigen Produzenten ist die Vermarktungsfähigkeit der<br />
Produkte. Die Technologie der Sanddornverarbeitung liegt auf einem sehr hohen Niveau.<br />
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