Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
ein Defizit an naturraumtypischen Waldgesellschaften. zur Entwicklung sind<br />
monotone flächige Kiefernaufforstungen vor allem in Naturschutzvorrangflächen in<br />
standortheimische Laubwälder umzuwandeln; dabei sind Umtriebszeiten, Tot- und<br />
Altholzanteil sowie Flächen ohne forstliche Nutzung zu erhöhen. Naturnahe<br />
kiefernreiche Eichenwälder sollen gezielt gefördert oder neu begründet werden. In<br />
den Niederungen sollen Bruch- bzw. Auenwälder erhalten bzw. entwickelt werden.<br />
Dies gilt insbesondere für die Entwicklung bzw. Neuanlage von Weich- und<br />
Hartholzauen an u.a. der <strong>Havel</strong>. Moorwälder sollen ebenso wie die Zwischen- und<br />
Übergangsmoore in Schutzgebiete überführt und vollständig aus der Nutzung<br />
genommen werden. Ein weiterer Schwerpunkt im Naturraum sollte die<br />
Grünlandentwicklung vor allem in den Niederungen sein. Auf Niedermoorböden<br />
sollte eine Wiederernässung eingeleitet werden. Stillgewässer sollen mit ihren<br />
Ufer- und Verlandungsbereichen erhalten und entwickelt werden. Die naturnahen<br />
Abschnitte der Fließgewässer müssen erhalten und die übrigen Bereiche möglichst<br />
renaturiert werden. Für die Seen und Fließgewässer müssen Lenkungskonzepte<br />
für die touristische Nutzung erstellt werden. In den Auen der größeren Flüsse wie<br />
u.a. der <strong>Havel</strong> sollten Teilbereiche rückgedeicht werden. Die Binnensalzstellen<br />
müssen unbedingt in ihrem Gesamtbestand erhalten bleiben. Auf den<br />
(ehemaligen) Truppenübungsplätzen sollte auch ein bedeutender Anteil der derzeit<br />
vorhandenen Heiden und Sandtrockenrasen erhalten werden.<br />
- 873 Untere <strong>Havel</strong>niederung: Waldflächenanteil ca. 30%, Grünlandanteil ca. 20%,<br />
Ackeranteil ca. 30 – 40%. Die Fließgewässer zählen geomorphologisch zu den<br />
bedeutensten Vorkommen ihres Typs in Deutschland; sie und die Reste von<br />
Auenwäldern sind von besonderer Bedeutung. Von überregionaler Bedeutung sind<br />
Biotope wie Stromtalwiesen, Nass- und Feuchtwiesen/-weiden, Großseggenriede,<br />
Hochstaudenfluren, Röhrichte und Feuchtgebüsche u.a.;sie müssen wirkungsvoll<br />
gesichert werden. Auetypische Trockenbiotope sind naturnah zu entwickeln;<br />
Kiefernforste in standorttypische Birken-Eichenwälder umzuwandeln. Sonstige<br />
naturraumtypische Wälder wie Erlen- und Birkenbruchwälder, Eichen-<br />
Hainbuchenwälder und Birkenmoorwälder sind zu sichern und wiederzubegründen.<br />
Die landwirtschaftlich genutzten Landschaftsteile sind zu strukturieren.<br />
j 2.9 Zielsetzungen aus den Landschafts-Leitbildern<br />
FINKH et al. (2002) stellen die aus der bundesweiten Betrachtung der Landschafts-<br />
Leitbilder abgeleiteten Ziele für die Naturräume tabellarisch zusammengefasst dar.<br />
Tabelle4.2.4 gibt die wesentlichen Aussagen für den Naturpark i.G. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> wider.<br />
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