Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
schön genug entfunden, um sie unter Landschaftsschutz zu stellen. Sie stellen<br />
ungeachtet ihrer ursprünglichen Landschaftsstruktur heute eher durchschnittliche<br />
Landschaften dar, die in ihrer Strukturierung und ihrem Gehalt an Landschaftselementen<br />
weder schutzwürdig noch –bedürftig sind.<br />
Die in den Verordnungen der festgesetzten Landschaftsschutzgebiete aufgeführten<br />
Schutzobjekte sind unterschiedlichen Feuchtezonen zuzuordnen. Entsprechend der<br />
generellen Strukturierung der <strong>Region</strong> werden vor allem Bestände feuchter Standorte<br />
aufgeführt, gefolgt durch Bestände an bzw. von Gewässern und Bestände mittlerer<br />
Standorte. Im Vergleich zu den Schutzobjekten der Naturschutzgebiets-Verordnungen ist<br />
der Anteil an Beständen trockener Standorte wie Feldgehölze, Streuobstwiesen, Alleen<br />
oder auch gegliederter Ackerlandschaften in den LSG-Verordnungen deutlich höher.<br />
Ebenfalls höher ist der Anteil von Beständen trockener Standorte wie z.B. trockener<br />
Laubwälder oder Dünen. Grund hierfür könnte die geringe Größe und die isolierte Lage<br />
dieser Bestände sein, die eine Ausweisung als eigenständiges NSG oder eine Zuordnung<br />
zu einem anderen naturschutzfachlich bedeutenden Schutzobjekt unsinnig erscheinen<br />
lassen. Damit wiesen die LSG-Verordnungen darauf hin, dass über die NSG hinaus<br />
Bestände bestehen, die schutzbedürftig sind und deren Erhalt geboten erscheint.<br />
Weiterhin bedeutsam ist, dass Siedlungen in den Verordnungen der LSG kaum als<br />
Schutzobjekte erwähnt werden, obwohl in der <strong>Region</strong> durchaus landschaftsbedeutsame<br />
Siedlungsbereiche bzw. Gebäudeensembles bestehen. Förderliche Objekte sind z. B. das<br />
Schloss Paretz, die Gutskomplexe von Groß Kreutz, Roskow, Mötzow oder Gollwitz, die<br />
sakralen Komplexe des Klosters Lehnin und des Domensembles in Brandenburg an der<br />
<strong>Havel</strong>, die historischen Gewerbeanlagen von Ketzin und Kirchmöser oder die<br />
Hafenanlagen von Ketzin und Plaue. In gleichem Maß bestehen Anlagen, die dem<br />
Landschaftserleben abträglich sind wie z. B. Deponien, Landwirtschaftstandorte,<br />
Gewerbezentren, (emittierende) Industriegebiete, Verkehrstrassen der BAB A2 und der<br />
Kanäle oder nicht landschaftsangepasste Bebauungsgebiete.<br />
Erwähnt werden in den LSG-Verordnungen allerdings zu schützende Übergänge von<br />
Siedlungen in die freie Landschaft und gelungene Gestaltungen z. B. von<br />
Verkehrstrassen, die zu einer Bereicherung der Landschaften führen (Alleen).<br />
Schutzwürdige Landschaften an der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Havel</strong><br />
Das Bundesamt für Naturschutz [BfN] entwickelt im Projekt „Schutzwürdige Landschaften“<br />
Vorschläge für zu schützende und zu entwickelnde Landschaften 16 . Die für Deutschland<br />
identifizierbaren 858 Einzellandschaften sind 24 grundlegenden Typen zuzuordnen. Für<br />
den Raum des Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> wurden sechs Landschaften in vier Typen<br />
unterschieden (Tab. 4.2.7).<br />
Tab. 4.2.7: Zuordnung der Landschaften im Naturpark i.V. <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> zu Landschaftstypen<br />
(BfN 2007)<br />
Landschaft Landschaftstyp<br />
81000 Nauener Platte 3.1 Gehölz- bzw. waldreiche Kulturlandschaft<br />
81200 Brandenburg- 3.2 Gewässerlandschaft (gewässerreiche Kulturlandschaft)<br />
Potsdamer <strong>Havel</strong>gebiet<br />
81300 Lehniner Land 3.12 Obstbaulandschaft (Kulturlandschaft mit Obstanbau)<br />
81401 Zauche 2.1 Reine Waldlandschaft<br />
81701 Baruther Tal 3.1 Gehölz- bzw. waldreiche Kulturlandschaft<br />
87301 Untere<br />
<strong>Havel</strong>niederung<br />
3.2 Gewässerlandschaft (gewässerreiche Kulturlandschaft)<br />
16 http://www.bfn.de/0311_schutzw_landsch.html<br />
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