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Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />

ausgerichteten Landbewirtschaftung kann also sowohl dazu beitragen, dass die<br />

globale Erwärmung langsamer voranschreitet, als auch die Folgen des<br />

Klimawandels abmildern.<br />

Der Klimawandel verändert die wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Rahmenbedingungen der Landwirtschaft. Extremwetterereignisse, wie lang<br />

anhaltende Dürreperioden, Starkregenereignisse mit Bodenabschwemmung und<br />

Bodenerosion und Orkane, führen zu Ernteausfällen, die in der Kosten-Nutzen-<br />

Rechnung der Bauern immer mehr an Gewicht gewinnen.<br />

Diese Entwicklungen sind auch für Brandenburgs Land- und Forstwirte längst<br />

Realität.<br />

So nimmt beispielsweise die Uckermark mit einem Temperaturanstieg in den<br />

Sommermonaten von 3,7 Grad innerhalb von 100 Jahren sowie einer<br />

Grundwasserabsenkung von 5 cm jährlich den Spitzenplatz beim erfahrbaren<br />

Klimawandel in Deutschland ein. Der Hitzesommer 2003 und der milde Winter<br />

2006/2007 haben einen Vorgeschmack auf die hierzulande zu erwartenden Folgen<br />

des Klimawandels gegeben. Für Ostdeutschland sagen Klimaprojektionen<br />

insgesamt geringere Niederschläge und ihre Verlagerung von den Sommer- in die<br />

Wintermonate voraus.<br />

Durch die Verknappung fossiler Rohstoffe und klimapolitische Entscheidungen<br />

verursachte Veränderungen in der Energiewirtschaft haben einen Boom für die<br />

nachwachsenden Rohstoffe ausgelöst. Dieser beschert den Bauern neue<br />

Einnahmequellen, bringen aber auch neue Probleme und Zielkonflikte mit sich.<br />

Denn wo der Energiewert den Preis von Agrarrohstoffen bestimmt, kommt es leicht<br />

zu einer Verdrängung der Nahrungs- und Futtermittelproduktion durch<br />

Energiepflanzen.<br />

Deshalb muss die Nachhaltigkeit beim Anbau nachwachsender Rohstoffe durch<br />

gesetzliche Vorgaben und eine Förderpolitik gesichert werden, die sich an Energie-<br />

und Ökobilanzen orientiert. Der Biomasseanbau für die Bioenergieerzeugung darf<br />

nicht zum Einfallstor für Agro-Gentechnik werden.<br />

Bündnis 90/Die Grünen sehen im Umsteuern hin zu einer naturnahen, ökologisierten<br />

Land- und Forstwirtschaft die zentrale Antwort auf die hier aufgeworfenen<br />

Herausforderungen. Wir setzen uns für ein Umdenken in der Land- und<br />

Forstwirtschaft ein. Die naturnahe Vielfalt muss Vorrang vor risikobehafteten<br />

Monokulturen haben.<br />

Aufgabe des Gesetzgebers ist es, hierfür den Rahmen und ein Anreizsystem zu<br />

schaffen. Die öffentlichen Mittel müssen, so wie es unter der rot-grünen<br />

Bundesregierung begonnen wurde, in nachhaltige Bewirtschaftungsformen<br />

umgelenkt werden. Diese kommen volkswirtschaftlich gesehen weniger teuer als auf<br />

Dauer angelegte Entschädigungszahlungen für Ernteausfälle und Forstschäden.<br />

Bündnisgrüne Forderungen:<br />

Naturnahe Vielfalt statt Dürreprämien<br />

Folgen des Klimawandels mildern, den Ausstoß von Klimagasen reduzieren<br />

Landwirte benötigen fachliche Beratung, um die Bodenfruchtbarkeit fördernde<br />

Anbauverfahren einzuführen und um eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs<br />

zu erreichen. Dazu gehören der Anbau von mehreren Kulturen in Mischung auf<br />

einer Fläche, Agroforstsysteme, Mulchsaaten/Gründüngung und konservierende<br />

Bodenbearbeitung, wodurch die Auswirkungen extremer Witterungsereignisse<br />

gedämpft werden können.<br />

Böden sind unvermehrbar<br />

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