Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point
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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: Tourismus ist keine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Wie<br />
ist der Kontakt entlang der <strong>Havel</strong> zu den anderen Städten?<br />
Lück: Außer Tourismus haben wir hier in Ketzin nichts mehr, keine großen Betriebe.<br />
Der Wassertourismus ist eigentlich unsere große Chance. Ich werde darauf achten,<br />
dass im Haushalt der Stadt Ketzin mehr für Tourismus eingestellt wird. Nach<br />
Brandenburg an der <strong>Havel</strong> haben wir gar keine Beziehungen, dort könnte der<br />
Wassertourismus ein Anknüpfungspunkt werden. In Werder (<strong>Havel</strong>) haben wir uns<br />
die Lage an der <strong>Havel</strong> angeschaut, diese ist mit Ketzin vergleichbar, zum Beispiel<br />
Steganlagen, Marinas. Allerdings haben wir festgestellt, dass Werder sich sehr stark<br />
nach Potsdam orientiert, und leider nicht stromab in Richtung Ketzin.<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: Herr Lück vielen Dank<br />
Interview mit dem Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Potsdam-<br />
Mittelmark Eberhard Schulze in der Geschäftsstelle des KBV in Ragösen für den<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> durch Chris Rappaport am 24.08.05<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: Was halten Sie von einem neuen Naturpark in unserer<br />
<strong>Region</strong>?<br />
Schulze: Der Kreisbauernverband Potsdam-Mittelmark ist von dem Projekt<br />
Naturpark <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> nicht begeistert. Wir locken damit ja weder dem Land, noch<br />
dem Kreis oder den Gemeinden irgendwie Geld aus der Tasche. Solche<br />
Zwangsdinge ziehen immer wieder einen Riesenrattenschwanz nach sich, die sich<br />
irgendwo nachteilig auswirken werden. Es wird immer wieder Nachteile für<br />
Landwirte geben, zum Beispiel wenn sich ein Landwirt ansiedeln will. Wir sehen<br />
keine Vorteile, nur Nachteile.<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: Warum lehnen Sie einen Naturpark ab?<br />
Schulze: Wir wissen natürlich, dass der Kreis und die Gemeinden keine finanzielle<br />
Unterstützung zum Naturpark dazugeben werden. Naturschutzgebiete müssen wir<br />
natürlich akzeptieren, aber je mehr Einrichtungen wir schaffen, die sich darum<br />
bemühen, umso problematischer wird es: Ranger, Verwaltungseinrichtungen. Die<br />
setzen sich mit der Natur auseinander und versuchen Schutzgebiete zu entwickeln,<br />
für Direktvermarktung werden sie sich nicht einsetzen. So ist es in den bisherigen<br />
Naturparken. Mit den Umweltpflegeplänen in Naturparken tragen wir Ideologien<br />
hinein, sehen Sie sich die Belziger Landschaftswiesen an, die Naturschützer gehen<br />
hin, die Landwirte nicht, und dann kommt das Schutzgebiet zum tragen. Da steckt<br />
ideologischer Zündstoff drin.<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: In unserer <strong>Region</strong> gibt es immer wieder Streit der<br />
Landwirte an der Emster wegen überfluteter Flächen.<br />
Schulze: Das hat sich nach der Wende ergeben durch das Abstellen der Pumpen.<br />
Das ist ein ökonomisches Problem für einzelne Landwirte. Wir wollen das nicht hoch<br />
hängen. Der Staatssekretär aus dem Landwirtschaftsministerium will das klären.<br />
Hier sind ebenso wie in den Belziger Landschaftswiesen Landkäufe für<br />
Naturzwecke geplant. Wir unterstützen dies.<br />
Förderverein <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong>: Im Naturpark Nuthe-Nieplitz ist ein Schwerpunkt<br />
Pferdehöfe und Reitwege. Was würden Sie für unsere <strong>Region</strong> vorschlagen?<br />
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