05.02.2013 Aufrufe

Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />

Entsprechend der Landschaftsgenese und des typischen Klimas haben sich in diesem<br />

Raum vor allem Braunerden auf den Grundmoränenkörpern und in der Umgebung der<br />

isoliert aufragenden Kuppen (Töplitz/Marquardt, Götz – Schmergow, nordöstlich Ketzin,<br />

nordöstlich Klein Kreutz), Niedermoore (<strong>Havel</strong>niederung, Niederung des Rietzer Sees,<br />

untere Planeniederung) und Braunerden aus Urstromtalsanden (um Werder, Lehnin und<br />

Brandenburg – Fohrde) gebildet. Typische Auensedimente treten erst unterhalb von<br />

Pritzerbe und damit außerhalb des Naturparks <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong> i. V. auf (KÜHN 1997).<br />

Die Bodentypen der Niederung bestehen vorwiegend aus Humus- und Anmoorgleyen in<br />

den tieferen und Erdniedermooren in höheren, stärker entwässerten Bereichen sowie<br />

Gleyen und Kalkgleyen auf Talsandstandorten. Auf höher gelegenen<br />

Grundmoränenstandorten haben sich vorwiegend Braunerden und Fahlerden, in<br />

grundwasserfernen sandigen Lagen auch Podsol-Braunerden und Podsole entwickelt.<br />

Gley-Braunerden sind vor allem im Raum nordöstlich von Lehnin, beiderseits des unteren<br />

Planetals, nordwestlich von Plaue und bei Fohrde entstanden (UMLAND 2006).<br />

Für das Stadtgebiet Brandenburg an der <strong>Havel</strong> werden in der <strong>Havel</strong>niederung oberhalb<br />

des Siedlungsgebiets, im Breiten Bruch, an der Stadthavel, in den tief liegenden<br />

Uferbereichen der Seen unterhalb des Siedlungsgebiets (z. T. weiträumig) und der<br />

Gördenseerinne vor allem sandunterlagerte Moore angegeben (PETRICK & Partner 1997).<br />

Besondere Moore treten auf im Bereich des Rossdunk (tiefgründig) und nördlich von<br />

Plaue (mudde-/ lehmunterlagert). Sie werden in der <strong>Havel</strong>niederung, im unteren Planetal,<br />

im Bereich der Seeinseln und am Schlangengraben umgeben von<br />

grundwasserbestimmten Sanden. Südwestlich und nordöstlich von Göttin und im Bereich<br />

der ehemaligen Planemündung in die Stadthavel wurden Sande und Tieflehme<br />

abgelagert, die heute grund- und staunässebeeinflusste Standorte bilden. Bei den<br />

übrigen, meist (geringfügig) höher liegenden Bereichen handelt es sich um<br />

sickerwasserbestimmte Sande oder Sande mit Tiefenlehme.<br />

Als besondere Böden werden vor allem die Moorböden und Gleye der Niederungen sowie<br />

„Weitgehend naturnahe Böden im Bereich historisch alter Waldstandorte“ (Haakberg,<br />

nördlich Busendorfs, nordöstlich Lehnin, südwestlich Rädel, südlich Nahmitz, westlich<br />

Michelsdorfs, Götzer Berg). Ebenfalls hervorgehoben werden Windablagerungen (Dünen,<br />

Flugsande) wie nördlich Busendorf, westlich Michelsdorf, bei Bensdorf, östlich Kranepuhl)<br />

und die Blockpackungen der Endmoränen. Überwiegend wird den Moor- und Gleyböden<br />

ein hohes, in den Bereichen südlich Mötzow und zwischen Mötzow und Grabow sowie um<br />

Fohrde auch ein sehr hohes Ertragspotential zugeschrieben (UMLAND 2006). In<br />

Brandenburg an der <strong>Havel</strong> gelten die Moorböden als schutzbedürftige Böden (PETRICK &<br />

Partner 1997).<br />

In der <strong>Havel</strong>niederung fehlen weitgehend Deckschichten, die das Grundwasser vor<br />

Verschmutzung schützen. Entsprechend besteht in den niedrig liegenden Teilen der<br />

Niederung, bedingt durch Grundwasserflurabstände von unter 5 m, eine hohe<br />

Grundwassergefährdung (Raum Werder – Deetz, südlich von Götz – <strong>Havel</strong>ufer, von<br />

südwestlich Päwesin bis Brandenburg an der <strong>Havel</strong>, von Rietz bis Brandenburg an der<br />

<strong>Havel</strong> und den Breitlingsee, im eigentlichen Stadtgebiet, in der unteren Planeniederung<br />

und dem Raum zwischen Wusterwitz und Fohrde). Gleiches gilt für die durch den<br />

Emsterkanal erschlossene Niederung zwischen Klaistow und Trechwitz, den<br />

Niederungsrand nordwestlich von Trechwitz bis zum Jeseriger See sowie zwischen<br />

Prützke und Lehnin).<br />

Die höher liegenden Flächen weisen einen Grundwasserflurabstand von über 10 m auf.<br />

Da jedoch auch hier Deckschichten großräumig fehlen, besteht in Teilräumen auch hier<br />

eine mittlere potentielle Grundwassergefährdung, vor allem in der <strong>Havel</strong>niederung, im<br />

überwiegenden Teil der Anhöhen der Glindower Platte, zwischen Roskow und dem<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!