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VANDRELÆRERE rejsende i dansk kultur - Studieafdelingen og ...

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VI Zusammenfassung<br />

Mit ihrer Schulinstruktion vom 18. Dezember 1888 bestimmte die schleswig-holsteinische<br />

Provinzregierung, daB die Unterrichtssprache in den<br />

nordschleswigschen Volksschulen mit Beginn des Schuljahres 1889 in allen<br />

Lehrgegenstånden die Deutsche sein solite. In den Gebieten mit dånischer<br />

Kirchensprache bestand jedoch die M<strong>og</strong>lichkeit, auch weiterhin<br />

den Religionsunterricht in dånischer Sprache zu erteilen. Diese Schulinstruktion<br />

war der bis dahin schwerste Schlag gegen die dånische Sprache<br />

in SønderjyllandlNordschleswig. Mouritz Mackeprang sprach vom »Todesurteil<br />

tiber die Muttersprache in den nordschleswigschen Schulen«.<br />

Auf der dånischen Seite wurden GegenmaBnahmen zur Verteidigung<br />

der bedrohten Muttersprache beschlossen. Die s<strong>og</strong>enannten »Wanderlehrer«<br />

waren eines der vielen Abwehrmittel, das man nun einsetzte. Der<br />

erste Wanderlehrer war der Freischullehrer und Kirchensånger Kasper<br />

Jensen aus Holstebro, der nach Absprache mit H. P. Hanssen seine Tåtigkeit<br />

am l. September 1889 aufnahm. Einige Monate spåter folgte ihm die<br />

friihere Lehrerin Henriette Gubi aus Bevtoft in Nordschleswig. Bezahlt<br />

wurden die beiden von nationalen Vereinen in Dånemark und vom<br />

Sprachverein und vom Schulverein in Nordschleswig.<br />

Die Arbeit der Wanderlehrer war eines der sichtbaren Zeichen dafiir,<br />

daB die dånische Bevolkerung Nordschleswigs die Germanisierung ihrer<br />

Heimat nicht stillschweigend hinnehmen wollte.<br />

Der Einsatz »reisender« Lehrer war keineswegs neu. Schon in den Jahren<br />

kurz nach 1864 hatte es dånische Lel1rer und Lehrerinnen gegeben,<br />

die nach Nordschleswig gereist waren, wo sie auf BauernhOfen angestellt<br />

wurden, um Kinder und Jugendliche zu unterrichten. Das Neue war nun,<br />

daB die Wanderlehrer sich nur zwei oder drei Wochen auf den einzelnen<br />

HOfen auf11ielten und dann weiterz<strong>og</strong>en. Sie unterrichteten jetzt nicht nur<br />

die Kinder, sondern zeigten den Erwachsenen auch, wie sie den weiteren<br />

Unterricht ihrer Kinder selbst iibernehmen konnten. Die Wanderlehrer<br />

wurden Konsulenten in dånischer Sprache und Kultur. Sie wurden »Reisende<br />

in Dånisch«, wie ein Wanderlehrer einer spåteren Generation<br />

schrieb.<br />

Den preuBischen Behorden miBfiel diese Arbeit der Wanderlehrer sehr<br />

schnell. Obwohl Kasper Jensen und Henriette Gubi nur dort Kinder und<br />

Jugendliche unterrichteten, wo es bereits ein starkes dånisches Selbstbe-<br />

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