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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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2.7 Die heutige Filmmarktsituation in Europa und den USA –<br />

Einige Fakten<br />

Der (Besucher-)Marktanteil US-amerikanischer Produktionen in Europa lag im Jahr 2005 bei<br />

durchschnittlich 59,9 % (in Deutschland bei 77,2 % und in Frankreich bei 48,5 %) gegenüber<br />

einem Marktanteil europäischer Produktionen von 24,6 %. 36 Allerdings sind bei diesen Zahlen<br />

zwei Dinge <strong>zu</strong> beachten: Erstens erreichen der Großteil europäisch-nationaler Produktionen<br />

ihre Marktanteile auf den jeweils eigenen nationalen Märkten, während sie in anderen<br />

europäischen Märkten nur einen Bruchteil dieses Marktanteils erreichen. 37 Diese Tatsache<br />

lässt auf stark fragmentierte, nach innen gerichtete Märkte innerhalb Europas, <strong>zu</strong>mindest für<br />

die Europäer selbst, schließen. Zweitens erlangen Filme, die in Europa mit Geldern der US-<br />

Studios produziert und von den internationalen Distributionsarmen dieser Studios 38 verliehen<br />

wurden, einen Marktanteil von 13,3 % und sind dem oben aufgeführten Marktanteil nicht<br />

<strong>zu</strong>gerechnet. Würde man sie diesem Marktanteil <strong>zu</strong>rechnen, ergäbe sich ein Markanteil an<br />

Besuchern US-amerikanischer Produktionen in Europa von 73,2 %. 39<br />

In den USA selbst erreichten die Studios und ihre Töchterfirmen 40 im Jahr 2005 einen<br />

Marktanteil (basierend auf dem Kinoumsatz) von 88 %. 41 Zahlen <strong>zu</strong>m Besuchermarktanteil<br />

dieser Filme liegen leider nicht vor.<br />

Wenn im Laufe dieser Arbeit von einer Dominanz der US-amerikanischen Filmindustrie<br />

gesprochen wird, bezieht sich dies auf die hier dargestellten Marktanteilsziffern (Besucher<br />

bzw. Umsätze). Dabei ist <strong>zu</strong> beachten, dass dieser Marktanteil fast ausschließlich von den<br />

sechs so genannten Major Studios Paramount, Sony Pictures, 20th Century Fox, Universal,<br />

Walt Disney und Warner Brothers und ihren Verleih- und Produktionsarmen generiert wird.<br />

Man könnte also auch neutraler von einem relativ hohen Marktanteil einiger weniger in den<br />

USA ansässiger Unternehmen am europäischen und amerikanischen Markt sprechen.<br />

36<br />

Vgl. (EAI) (2006): „FOCUS 2006 World Film Market Trends“, S. 10.<br />

37<br />

Vgl. Geier (2006), S. 23: Sie beziffert den innereuropäischen Filmaustausch auf einen Marktanteil von<br />

durchschnittlich 6,3 %. In Deutschland lag der Marktanteil nicht-deutscher europäischer Produktionen im Jahr<br />

2005 bei 6,7 % (2004: 7,1 %) und in Frankreich für nicht-französische europäische Produktionen bei 13,5 %<br />

(2004: 4,5 %). Vgl. MEDIA Salles (2006): „European Cinema Yearbook“, S. 153.<br />

38<br />

Zum Beispiel Buena Vista International (Disney) und United International Pictures (Paramount und<br />

Universal).<br />

39<br />

Marktanteilsziffern werden <strong>zu</strong>nehmend schwerer <strong>zu</strong>rechenbar. So gelten Filme wie Harry Potter and the<br />

Goblet of Fire (Warner, 2005) und Batman Begins (Warner, 2005) in einigen Statistiken als europäische (bzw. in<br />

diesem Fall britische) Produktionen. Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (EAI) führt diese Ziffer<br />

seit 2005 unter „EUR inc – US“ separat auf.<br />

40<br />

Da<strong>zu</strong> zählen <strong>zu</strong>m Beispiel New Line Cinema (Warner, ab 2008: Warner Independent), Fox Searchlight (Fox),<br />

Paramount Vantage (Paramount) und Miramax (Disney).<br />

41<br />

Vgl. (EAI) (2006): „FOCUS 2006 World Film Market Trends“, S. 38.<br />

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