21.02.2013 Aufrufe

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Aufgabe des Staates sollte es also sein, dieses Informationsdefizit aus<strong>zu</strong>gleichen. Zumal<br />

Filme (ähnlich wie Musik) einen sehr großen Einfluss insbesondere auf die jüngeren<br />

Individuen haben können, von denen einige sie vermutlich ihr ganzes Leben lang mehr oder<br />

weniger prägen werden. Diese Überlegungen finden sich <strong>zu</strong>m Teil auch in der Praxis.<br />

4.6.2.1 Beispiel aus der Praxis: Filmbildung in Großbritannien und<br />

Deutschland<br />

Ein Beispiel solcher Aktivität findet sich in Großbritannien. Die dortige<br />

Filmförderungsanstalt, das UK Film Council, unterstützt <strong>zu</strong>sammen mit der britischen<br />

Filmindustrie (inklusive einiger der Major Studios) seit mehr als 20 Jahren ein landesweites<br />

non for profit public-private partnership-Programm unter dem Namen Film Education.<br />

Dieses bietet neben dem freien Zugang <strong>zu</strong> wichtigen Informationen, insbesondere<br />

Lehrmaterialien für Schulen, kostenlose Filmaufführungen in den englischen Schulen an.<br />

Da<strong>zu</strong> schreibt Terry Gilliam, britischer Regisseur und Mitglied der Film Education:<br />

„ [it] plays a crucial role in schools by helping students break through formal<br />

boundaries of learning and develop a multi-dimensional understanding of the twenty<br />

first century's most powerful medium.” 198<br />

Eine solche Auffassung deckt sich mit den hier gemachten Überlegungen sowie der Analyse<br />

in <strong>Kapitel</strong> 3 bezüglich der Wichtigkeit der Informationsbereitstellung und der Investition in<br />

film capital. Eine vergleichbare und konzentrierte Organisation findet sich in Deutschland erst<br />

seit 2005 in Form der Vision Kino gGmbH, die ebenfalls aus staatlichen wie aus privaten<br />

Mitteln der deutschen Filmwirtschaft besteht. Diese orientiert sich in vielen Punkten an dem<br />

britischen Modell und listet darüber hinaus explizit die Kriterien der Filmauswahl für den<br />

Schulunterricht auf. Diese orientieren sich vor allem an filmästhetischen, inhaltlich-<br />

thematischen sowie pädagogischen Gesichtspunkten und mögen einen Überblick darüber<br />

geben, was der Staat unter qualitativ hochwertig versteht. 199<br />

198 Übernommen von der Homepage (18.04.08): http://www.filmeducation.org.<br />

199 Vgl. Filmauswahlkriterien Vision Kino, S.1ff. Download (16.04.08):<br />

http://www.visionkino.de/WebObjects/VisionKino.woa/media/2271.<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!