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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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Film im Kino<br />

Home Video - Film als Video/DVD<br />

Film im Pay-TV / Video on Demand<br />

Film im TV<br />

0 4 6 18 Monate<br />

Abbildung 4<br />

Auswertungszeitfenster 50<br />

Zeitlich werden dabei <strong>zu</strong>erst diejenigen Fenster bedient, die den höchsten<br />

Ausschließbarkeitsgrad aufweisen. Dies ist aus marktwirtschaftlicher Sicht aus der<br />

Perspektive der Anbieter nachvollziehbar, denn mit höherer Ausschließbarkeit ist in der Regel<br />

ein höherer Gewinn für die Hersteller verbunden. Zudem bietet die zeitlich versetzte<br />

Auswertung die Chance, direkte Verdrängungseffekte zwischen den Auswertungsfenstern <strong>zu</strong><br />

vermeiden. Eine unmittelbare, zeitgleiche Substitutionsmöglichkeit für den Konsumenten ist<br />

daher in der Regel nicht gegeben.<br />

Dem Kino als primärem Auswertungsfenster wird eine so genannte Lokomotivfunktion für<br />

die nachgelagerten Auswertungsfenster <strong>zu</strong>geschrieben. Mit anderen Worten hat das<br />

Abschneiden eines Films im Kino (z.B. durch den Zuschauer<strong>zu</strong>spruch oder die<br />

Medienresonanz) einen positiven Effekt auf die Einnahmen in den nachgelagerten<br />

Auswertungsstufen. 51 Des Weiteren bietet der Filmkonsum im Kino für den Konsumenten in<br />

der Regel Nutzenvorteile in Form von höherer audiovisueller Qualität gegenüber dem<br />

Filmkonsum im privaten Bereich mit beschränkteren Wiedergabemöglichkeiten. Zusätzlich<br />

wird dem Kino durch seine kollektive Konsumerfahrung eine besondere Atmosphäre<br />

<strong>zu</strong>geschrieben, ähnlich des Konsums von Musikkonzerten. 52<br />

50 In Anlehnung an: Duvvuri (2007), S. 16 und das deutsche Verwertungssystem. Im Laufe dieser Arbeit<br />

kündigte das Major- Studio Warner Brothers an, für einige seiner Filme das Zeitfenster zwischen Home-Video<br />

und Pay-TV auch in Deutschland ganz auf<strong>zu</strong>heben. Zudem gilt <strong>zu</strong> beachten, dass es, während ein Kinofilm in<br />

der Regel alle Auswertungsfenster durchläuft, auch Filme gibt, die ausschließlich für ein bestimmtes Fenster<br />

konzipiert sind wie <strong>zu</strong>m Beispiel der Fernsehfilm.<br />

51 Vgl. Gordon (1998), S. 26.<br />

52 Vgl. Dewenter und Westermann (2005), S. 217.<br />

23

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