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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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„Consumers of films discover what they like and dislike, and this information is<br />

spread through word-of-mouth and other media, affecting the consumption decisions<br />

of potential viewers.“ 90<br />

Die Übermittlung von Informationen durch nachfragefördernde Faktoren wie die<br />

Mundpropaganda spielt damit eine maßgebliche Rolle im Entscheidungsprozess des<br />

Konsumenten. 91 Weitere Faktoren wie Filmkritiken, aber auch die Rolle von Markennamen,<br />

Stars oder eventuell bestehende Altersrestriktionen können ebenfalls eine wichtige Rolle in<br />

diesem Entscheidungsprozess spielen und über den Erfolg bzw. Misserfolg eines Films am<br />

box office entscheiden. 92<br />

In Be<strong>zu</strong>g auf den Einsatz von Stars oder auch aufwendig hergestellten visuellen Effekten<br />

bedient man dabei die dem Film seit seiner Geburt innewohnende Attraktionseigenschaft.<br />

Dabei ist <strong>zu</strong> bedenken, dass dem Hersteller beim Einsatz dieser oder anderer<br />

attraktionsfördernder Faktoren <strong>zu</strong>m Teil erhebliche <strong>zu</strong>sätzliche Kosten entstehen, die dem<br />

Konsumenten wiederum per se als positives Signal für eine bestimmte <strong>zu</strong> erwartende Qualität<br />

dienen und damit die Zuschauerzahl steigern können. 93<br />

Einige dieser Faktoren sind also vom Hersteller oder Verleiher oder dem jeweiligen<br />

Aussteller direkt beeinflussbar (Budget, Markennamen, Stars, Attraktion), andere hingegen<br />

entziehen sich weitestgehend seiner Kontrolle (Mundpropaganda nach der Veröffentlichung,<br />

Filmkritiken). Eine Konsequenz aus den weniger kontrollierbaren Dynamiken ist, dass die<br />

Erfolgsaussichten für jeden einzelnen Film praktisch nie voraus<strong>zu</strong>sagen sind. Diese<br />

Feststellung bezieht sich auf das die Filmwirtschaft prägende Attribut der Unsicherheit bzw.<br />

der so genannten nobody knows-Eigenschaft auf Seiten der Hersteller. 94 Weitere<br />

90 Vgl. Walls (2005), S. 178.<br />

91 Vgl. DeVany und Walls (1999), S. 286: „The exchange of information among a large number of individuals<br />

interacting personally unleashes a dynamic that is complex and unpredictable.“ Solche Informationskaskaden<br />

haben sich durch technologische Entwicklungen, wie <strong>zu</strong>m Beispiel der Erfindung und Verbreitung des Internets ,<br />

vermutlich stark multipliziert. So gibt es im Internet unzählige Filmseiten, auf denen sich Benutzer aus der<br />

ganzen Welt über gemachte Filmerfahrungen austauschen, Bewertungen vornehmen sowie Empfehlungen und<br />

eine große Menge an Informationen über die Herstellung, den Filmdreh und andere Fakten veröffentlichen<br />

können. Zu nennen wäre hier <strong>zu</strong>m Beispiel die Applikation Flixter unter facebook.com.<br />

92 Vgl. z.B. Jansen (2005), S. 196ff.<br />

93 Vgl. Sedgwic k, Pokorny (2005), S. 16 : „There is a positive relationship between the cost of production and<br />

the revenue generated by films in any one season, but this relationship is heteroscedastic – it becomes<br />

increasingly unstable the higher the production budget.” Siehe auch spezifisch für den deutschen Filmmarkt:<br />

Jansen (2005), S. 199: „Further, while total admissions rise with a film’s budget, the elasticity is below one,<br />

indicating that a higher budget investment does not necessarily pay itself back.”<br />

94 Vgl. De Vany, Walls (1999), S. 286.<br />

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