21.02.2013 Aufrufe

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kapitel</strong> 1<br />

Film in der Kulturökonomie<br />

Die Kulturökonomie ist ein relativ junges Feld innerhalb der Ökonomie. Doch ähnlich<br />

anderen Teilbereichen der Ökonomie, wie <strong>zu</strong>m Beispiel der Gesundheitsökonomie oder der<br />

Umweltökonomie, kann der Bereich Kultur unter ökonomischen Gesichtspunkten und mit<br />

Hilfe ökonomischer Werkzeuge untersucht werden.<br />

“Cultural economics, therefore, is the application of economics to the production,<br />

distribution and consumption of all cultural goods and services.” 1<br />

Dabei ist <strong>zu</strong>nächst an<strong>zu</strong>merken, dass der Begriff der Kultur nur sehr schwer <strong>zu</strong> definieren<br />

bzw. ab<strong>zu</strong>grenzen ist. 2 Das lässt eine ökonomische Auseinanderset<strong>zu</strong>ng in diesem Feld<br />

<strong>zu</strong>nächst schwierig erscheinen, manche meinen sogar, eine solche wäre überhaupt nicht<br />

möglich oder nicht wünschenswert. 3<br />

Laut Throsby (2001) ist sowohl eine anthropologische 4 als auch eine funktionale Definition<br />

des Begriffes Kultur möglich. Letztere bezieht sich hauptsächlich auf die auch von Towse<br />

(2003) in obiger Definition genannten kulturellen Güter und Dienstleistungen. Kulturelle<br />

Güter und Dienstleistungen haben laut Throsby (2001) gemein, dass sie eine bestimmte Form<br />

von Kreativität in ihrer Produktion und eine bestimmte Form von geistigem Eigentum<br />

beinhalten sowie mit der Generation und der Kommunikation symbolischer Bedeutung<br />

befasst sind. 5 Eine spezifischere Definition legt die UNESCO <strong>zu</strong>grunde, die kulturelle Güter<br />

wie folgt definiert:<br />

„Cultural goods generally refer to those consumer goods [that] convey ideas, symbols<br />

and ways of life. They inform or entertain, contribute to build collective identity and<br />

1 Vgl. Towse (2003), S. 1.<br />

2 Vgl. Throsby (2001), S. 3.<br />

3 Vgl. Horkheimer, Adorno (1969): S. 128ff.<br />

4 Vgl. Throsby (2001), S. 3f.: So genannte Gruppen, wie <strong>zu</strong>m Beispiel die jüdische Kultur, eine bestimmte<br />

politische Kultur oder auch eine Filmkultur verbindet demnach eine Reihe von Einstellungen, ein bestimmter<br />

Glaube, Sitten, Bräuche, Werte und spezifische Praktiken. Sie unterscheiden sich unter anderem auf politischen,<br />

religiösen, geographischen oder auch ethnischen Dimensionen. Zentral ist dabei eine mögliche Abgren<strong>zu</strong>ng bzw.<br />

Unterscheidbarkeit der jeweiligen Gruppe durch die Konstruierung einer eigenen, unterschiedlichen Identität.<br />

5 Vgl. Throsby (2001), S.5.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!