21.02.2013 Aufrufe

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„The Arts draw off the mind from the hurry of business and interest, cherish reflection, dispose to<br />

tranquillity, and produce an agreeable melancholy, which, of all dispositions of the mind, is the best suited to<br />

love and friendship.“ (Hume)<br />

Schluss<br />

In dieser Arbeit wurde das Gut Film im Spannungsfeld zwischen Markt und Staat mit<br />

ausgewählten ökonomischen Argumenten analysiert. Das <strong>Kapitel</strong> 1 stellte dabei den Bereich<br />

der so genannten Kulturökonomie vor, dem diese Arbeit <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen ist. Es zeigte sich, dass<br />

es schwierig ist, den Film grundsätzlich als Kunstgut respektive Unterhaltungsgut a priori<br />

ein<strong>zu</strong>ordnen. Auf der einen Seite erschafft der Film künstliche Welten und erzählt<br />

Geschichten. Er verbindet dabei Elemente anderer Künste wie kein anderes Medium: er<br />

bedient sich dem Schauspiel genauso wie der Musik und der Literatur. Gleichzeitig ist er<br />

Objekt des Diskurses und der Kommunikation sowie der Information. Er zeigt den Individuen<br />

einer Gesellschaft fremde und familiäre Lebensgeschichten und Welten und setzt sich mit<br />

gegenwärtigen gesellschaftlichen Strömungen auseinander und reagiert gleichzeitig auf sie.<br />

Auf der anderen Seite dient er der Attraktion und Zerstreuung und eignet sich <strong>zu</strong> einem<br />

Massengut, dessen Herstellung und Verbreitung potenziell hohe Gewinne <strong>zu</strong>lässt. In dem<br />

geschichtlichen Abriss in <strong>Kapitel</strong> 2 wurde diesbezüglich deutlich, dass gerade diese<br />

Einordnungsproblematik und dieser Doppelcharakter vor allem den europäischen Staaten seit<br />

den frühen Jahren des Films da<strong>zu</strong> diente und dient, das Gut Film durch Protektion und später<br />

Filmförderprogramme <strong>zu</strong> schützen bzw. <strong>zu</strong> stützen. Des Weiteren wurde in <strong>Kapitel</strong> 2<br />

nachgezeichnet, wie sich die amerikanische und europäische Filmwirtschaft seit den ersten<br />

bewegten Bildern bis heute unterschiedlich entwickelt haben. Besonders auffällig ist dabei der<br />

seit dem Ersten Weltkrieg sich abzeichnende und gegenwärtig relativ hohe Marktanteil<br />

amerikanischer Filme sowohl im Inland als auch in den europäischen Staaten, eine Tatsache,<br />

die ebenfalls auf das Spannungsverhältnis zwischen Markt und Staat einwirkte und einwirkt.<br />

Das <strong>Kapitel</strong> 3 hingegen studierte die wichtigsten filmspezifischen Merkmale in einem<br />

ökonomischen Kontext. Sowohl die Produktion als auch die Nachfrage nach Filmen hängt<br />

von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, die unabhängig von der Auffassung über Kunst<br />

bzw. Kommerz Aufschluss über die spezifische Angebots- und Nachfragebedingungen in der<br />

Filmwirtschaft geben konnten. Der Warencharakter des Films erschließt sich dabei <strong>zu</strong>m Teil<br />

aus der Eigenschaft des Massenguts. Die fortlaufenden technischen Möglichkeiten der<br />

70

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!