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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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Unsicherheiten ergeben sich für den Hersteller bzw. Träger der Finanzierung durch die <strong>zu</strong>m<br />

Teil stark divergierenden kalkulierten und tatsächlichen Kosten eines Films (insbesondere<br />

durch Unwägbarkeiten während der Dreharbeiten) sowie aus der <strong>zu</strong>nehmenden Piraterie in<br />

Form von illegalen Raubkopien. 95<br />

3.9 Die Substitutionsmöglichkeiten<br />

Darüber hinaus werden im Entscheidungskalkül des Konsumenten <strong>zu</strong>sätzlich drei Arten von<br />

Substitutionsmöglichkeiten eine Rolle spielen: die Substitutionsmöglichkeiten zwischen den<br />

verschiedenen Produkten, zwischen den Auswertungsfenstern für das gleiche Produkt (den<br />

gleichen Film) und darüber hinaus bezüglich alternativer Freizeitaktivitäten.<br />

Die direkte Substitution zwischen verschiedenen Filmen hängt vom Grad der Ähnlichkeit der<br />

jeweiligen Produkttypen <strong>zu</strong>sammen. Diese Art von Substitutionsbeziehung kann <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

von dem Genre abhängen, dem sich ein Film <strong>zu</strong>ordnen lässt. Ein weiteres Beispiel läge im<br />

Zusammenhang mit der in <strong>Kapitel</strong> 1 diskutierten Unterscheidung zwischen Kunst und<br />

Unterhaltung. 96 Entsprechend der subjektiven Bewertung eines Individuums wäre es denkbar,<br />

dass es zwischen zwei ihm <strong>zu</strong>r Auswahl stehenden Unterhaltungsfilmen substituiert, nicht<br />

jedoch zwischen einem Kunstfilm und einem Unterhaltungsfilm.<br />

Im zweiten Fall muss der Konsument in seinem Nutzenkalkül zwischen den Kosten abwägen,<br />

die er durch eine Substitution einspart (z.B. Kinoticket gegen Free-TV), und den<br />

Nutzeneinbußen, die ihm aufgrund von Qualitätseinbußen in der alternativen Rezeption des<br />

Gutes entstehen wie z.B. durch audiovisuelle Qualitätseinbußen und/oder durch eine höhere<br />

Abdiskontierung des Nutzens wegen der zeitlich versetzten Ausstrahlungszeiträume. Hier<br />

wäre im Falle des Films vor allem die substitutive Beziehung zwischen Kino und Fernsehen<br />

sowie Kino und DVD relevant. 97<br />

Im dritten Fall geht es ganz allgemein um das Angebot an und den relativen Preisen von<br />

alternativen Freizeitaktivitäten, die als Substitution <strong>zu</strong>m Filmkonsum betrachtet werden. Zu<br />

nennen wären hier <strong>zu</strong>m Beispiel Freizeitparkbesuche, Theaterbesuche, Computerspiele,<br />

Sportereignisse oder der Besuch von Musikkonzerten.<br />

95 Vgl. Acheson und Maule (1994), S. 272.<br />

96 Siehe <strong>Kapitel</strong> 1, S. 7ff.<br />

97 Zum Verhältnis Kino und TV, siehe z.B.: MacMillan und Smith (2005), S. 102f, Cameron (1990), S. 44f.<br />

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