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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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ich im Folgenden als Kunstfilme bezeichne. 152 Mit anderen Worten reagieren die<br />

Konsumenten bei Preisänderungen von Hitfilmen sensibler, ihre Nachfragekurve ist also<br />

flacher. So wäre es denkbar, dass sie diese einfacher substituieren können gegen alternative<br />

Freizeit- bzw. Unterhaltungsangebote. Des Weiteren soll gelten, dass die Kunstfilme in der<br />

Regel günstiger in der Herstellung und der Verbreitung sind als die Hitfilme.<br />

Gegeben die versunkenen Kosten und der damit einhergehenden Bedingung der<br />

Kostendeckung sowie der <strong>zu</strong>sätzlichen Annahme einer Kreuzpreiselastizität von Null 153<br />

zwischen Hitfilmen und Kunstfilmen müssten nun die Kinopreise für die jeweiligen<br />

Filmgruppen lediglich umgekehrt proportional <strong>zu</strong> ihren Preiselastizitäten der Nachfrage<br />

gesetzt werden. Der Preis für einen Hitfilm müsste sich laut Annahme einer relativ hohen<br />

Preiselastizität dementsprechend nur leicht über die Grenzkosten setzen, je nachdem, wie<br />

hoch die jeweilige Preiselastizität für die Nachfrage ist, wohingegen sich der Preis für<br />

Kunstfilme weiter nach oben korrigieren müsste. Die Idee hinter diesem Konstrukt ist, dass<br />

man der wohlfahrtsoptimalen Nachfrage, die im Schnittpunkt bei einem Preis gleich den<br />

Grenzkosten realisiert würde, <strong>zu</strong>mindest sehr nahe kommen möchte.<br />

Kunstfilme Hitfilme<br />

Preis Preis<br />

N N’<br />

D2 p (ramsey)<br />

D1 p (ramsey)<br />

GK GK<br />

Menge Menge<br />

Abbildung 5<br />

Ramsey-Preise<br />

152 Vgl. Throsby (2001), S. 116: „[…] demand is more price elastic for popular cultural forms than for the higher<br />

arts, in the latter case quality characteristics of the good or service provided do tend to outweigh price in<br />

influencing consumption decisions.” Hitfilme beziehen sich hier auf populäre, hauptsächlich der Unterhaltung<br />

dienende Filme, während Kunstfilme schwerer „<strong>zu</strong>gänglich“ sind. Nach Frey (2001) wären Beispiele für „higher<br />

arts“-Filme Werke von dem italienischen Autor/Regisseur Federico Fellini (1920-1993) und dem schwedischen<br />

Autor/Regisseur Ingmar Bergman (1918-2007). Vgl. Frey (2001), S.97.<br />

153 Diese Annahme vereinfacht das Prinzip, das hier kurz vorgestellt werden soll.<br />

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