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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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KAPITEL 3:<br />

Ökonomie des Films und Besonderheiten der Filmwirtschaft<br />

3.1 Zusammenset<strong>zu</strong>ng und Merkmale der Filmindustrie<br />

Die Filmindustrie setzt sich aus den drei Hauptbestandteilen Produktion, Verleih und<br />

Auswertung <strong>zu</strong>sammen. In der Produktion wird das eigentliche Produkt, der Inhalt des Films<br />

und die Urkopie, hergestellt. Produktionsschritte sind die so genannte Vorproduktion –<br />

Finanzierung des Projekts, Entwicklung des Drehbuchs, Suchen und Festlegen der kreativen<br />

und technischen Inputs, Casting –, die eigentlichen Dreharbeiten und die Postproduktion mit<br />

Montage, Sounddesign und Musik.<br />

Daneben existieren der Verleih (distribution) und die Ausstellung bzw. Auswertung<br />

(exhibition). Letztere bezieht sich auf die Art und Weise, wie der Film dem Konsumenten<br />

<strong>zu</strong>geführt wird. Dies schließt eine Reihe so genannter Ausstellungsfenster ein wie das Kino,<br />

das Fernsehen, das Home-Video Fenster (z.B. die leih- und erwerbbare DVD), Pay-TV, das<br />

Internet und das Mobiltelefon.<br />

In der Regel durchläuft ein Film verschiedene, oft auch alle Verwertungsstufen, die allerdings<br />

zeitlich versetzt angelegt sind. 49<br />

49 Dieser Aspekt ist gestützt auf freiwillige Abkommen zwischen Produzenten, Verleihern und Auswertern. In<br />

Deutschland geförderte Filme sind per Filmförderungsgesetz verpflichtet, diese ein<strong>zu</strong>halten. Interessant ist, dass<br />

der COO and President der amerikanischen Studiolobby MPAA, Robert Pisano, prophezeit, dass dieser Aspekt<br />

in naher Zukunft gar nicht mehr existieren wird. Die Zeit versetzte Auswertung wird gegen eine allein<br />

preisabhängige ersetzt (sog. price based windows). Wie das funktionieren soll bzw. welche Fenster hier wie<br />

einbezogen werden sollen, ließ er <strong>zu</strong>nächst offen. Wie weiter unten <strong>zu</strong> lesen sein wird, spielen relative<br />

Preisüberlegungen zwischen den Auswertungsfenstern im Nutzenkalkül der Konsumenten schon jetzt eine<br />

entscheidende Rolle. Aus: Keynote im Rahmen der Hollywood Lectures 2008, abgehalten in <strong>Berlin</strong> am<br />

13.2.2008, eigene Aufzeichnungen.<br />

22

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