Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin
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vorherrscht und Monopolgewinne und -verhalten <strong>zu</strong>mindest langfristig wenig wahrscheinlich<br />
sind.<br />
4.5.4 Abschließende Diskussion<br />
In Deutschland wurden im Jahr 2007 von den 100 erfolgreichsten deutschen Kinofilmen 13<br />
Filme von den großen Major Studios verliehen, von denen wiederum neun im ersten Drittel<br />
dieser TOP-100 der (aktiven) Zuschauergunst lagen. Von diesen neun wiederum wurden alle<br />
Filme durch die deutsche Filmproduktionsförderung des Staates unterstützt. Daneben haben<br />
zwei deutsche Verleiher, Constantin und X-Verleih, insgesamt zwölf der im ersten Drittel der<br />
TOP-100 aufgeführten Filme verliehen. 181 Hieraus könnte vorsichtig gefolgert werden, dass<br />
es dem Staat im deutschen Verleihmarkt vor allem darauf ankommen sollte, größere nationale<br />
Verleiher <strong>zu</strong> unterstützen und damit das Merkmal der Größenvorteile <strong>zu</strong> beachten, <strong>zu</strong>mindest<br />
sie aber nicht mit falschen Anreizen wie einer breiten Förderung für Klein- und<br />
Kleinstverleiher <strong>zu</strong> verhindern. Grundsätzlich ist <strong>zu</strong> erwarten, dass sehr kleine Verleiher, die<br />
nur ein oder zwei Filme im Jahr verleihen, nicht lange auf dem Markt existieren werden.<br />
Mangelnde Risikostreuung und Ineffizienzen bezüglich ihrer Größe verhindern in der Regel<br />
eine langfristige Stellung am Markt. Eine Dauersubventionierung erscheint hier nicht<br />
sinnvoll, <strong>zu</strong>mal sie Verdrängungseffekte im Kinomarkt hervorrufen können: Wenn <strong>zu</strong> viele<br />
Verleiher <strong>zu</strong> viele ähnliche Filme in die Kinos drücken, so wird die Nachfrage für jeden<br />
einzelnen Film möglicherweise ineffizient – daher nicht kostendeckend – niedrig sein.<br />
Darüber hinaus sollten Beihilfen für Verleiher nur temporär angelegt sein, bis diese groß<br />
genug sind, um auf dem Markt vor allem gegen die großen amerikanischen Verleiher<br />
bestehen <strong>zu</strong> können.<br />
Etwas anders verhält es sich mit dem Filmproduktionsmarkt. Gerade hier kommt es darauf an,<br />
die Markt<strong>zu</strong>trittsbedingungen durch die Gewährleistung einer Finanzierung auch langfristig<br />
niedrig <strong>zu</strong> halten, um insbesondere eine Produktvielfalt <strong>zu</strong> gewährleisten. Die<br />
Subventionierung von Filmproduktionen hilft über Finanzierungsbarrieren hinweg und öffnet<br />
so eine wichtige Markt<strong>zu</strong>trittsschranke, womit auf dem Produzentenmarkt ein Markt der<br />
monopolistischen Konkurrenz entsteht. Aber diese Marktform ist immer noch unvollkommen.<br />
Das Modell des monopolistischen Wettbewerbs sagt voraus, dass langfristig zwar die<br />
181 Vgl. FFA (2008): „Infoblatt 01/08“, S. 12 und 13. Eigene Berechnungen.<br />
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