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Kapitel 1 - Humboldt-Universität zu Berlin

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werden, dass Investitionen in Erfahrung und Wissen bzw. Investitionen in Human- bzw.<br />

Filmkapital entscheidend für den aktuellen und <strong>zu</strong>künftigen Filmkonsum sind. Es handelt sich<br />

dabei um eine Eigenschaft, die insbesondere im Bereich der Musik angenommen wird. Der<br />

Humankapitalaspekt, bezogen auf kulturelle Güter, besagt, dass angehäuftes Wissen und<br />

Fähigkeiten die Kosten des <strong>zu</strong>künftigen Konsums verringern (bzw. die Schattenpreise<br />

verändern) und damit <strong>zu</strong>nehmende Grenznutzen erklärt werden können. 104 Im weiteren<br />

Verlauf werden daher insbesondere auch die „Unterschiede in der Vertrautheit und der<br />

kulturellen Erziehung“ seitens der Konsumenten eine Rolle spielen in der Betrachtung des<br />

Spannungsfeldes zwischen Markt und Staat. 105<br />

3.12 Überblick und Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale<br />

- Der Konsum von bzw. die Nachfrage nach Filmen ist aus ökonomischer Sicht<br />

abhängig von<br />

o (1) externen Informationsquellen (Marketing, Inputs (z.B. Stars), Prädikate,<br />

Preise, Medien) sowie in der Regel weitestgehend unkontrollierbaren und<br />

unvorhersagbaren dynamischen Informationsaustauschprozessen zwischen den<br />

Konsumenten,<br />

o (2) dem Zeitbudget von Individuen,<br />

o (3) dem verfügbaren realen Einkommen,<br />

o (4) den Kosten für den Erwerb bestimmter Informationen,<br />

o (5) dem vorangegangenen Konsum,<br />

o (6) den vorhandenen internen (zwischen Filmen und zwischen<br />

Auswertungsfenstern) und externen (zwischen alternativen Freizeitaktivitäten)<br />

Substitutionsmöglichkeiten,<br />

o (7) dem Preis des Filmkonsums in einem gegebenen Auswertungsfenster sowie<br />

o (8) anderen, sozialen Rahmenbedingungen (wie z.B. die Verfügbarkeit eines<br />

Babysitters).<br />

- Qualität – wie auch immer definiert – ist hingegen kein a priori Faktor. Dies folgt aus<br />

der Eigenschaft des Films als horizontal differenziertes Gut und der Eigenschaft des<br />

Films als Erfahrungsgut. Qualität kann individuell nur ex post bewertet werden; sie<br />

104 Diese Theorie wird auch unter rational addiction geführt. Vgl. Hutter und Shusterman (2006), S. 189. Darin<br />

nehmen die Autoren Be<strong>zu</strong>g auf Stigler und Becker (1977): De gustibus non est Disputandum, das hier allerdings<br />

nur als Sekundärliteratur dient.<br />

105 Vgl. Frey (2001), S. 21-25.<br />

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