Liebe Schülerinnen und Schüler - CJD Königswinter
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Austauschprogramme/Fremdsprachen<br />
Aber irgendwann, viele Anrufe seitens Spahl <strong>und</strong> Kötter später, fuhr unser Taxibus für<br />
sagenhafte 180 Euro dann vor, <strong>und</strong> brachte uns auf ebenfalls typisch italienische halsbrecherische<br />
Weise zu unserer Bleibe; dem Kloster der Brigittinen in Camaldoli, einem<br />
kleinen neapolitanischen Dorf.<br />
Der anfänglich schockende Eindruck eines Hochsicherheitsbunkers verwandelte sich<br />
schnell in verzückte Bew<strong>und</strong>erung für dieses wirklich w<strong>und</strong>erschöne Fleckchen Erde.<br />
Das Klostergelände, eingefasst von Weinstöcken, Bäumen <strong>und</strong> anderer Vegetation, beinhaltete<br />
einen größeren Trakt, in dem wir Mädchen, Herr Spahl <strong>und</strong> Frau Kötter wohnten,<br />
viele kleine Cottages, in denen die Jungs untergebracht wurden, <strong>und</strong> eine wahrhaft<br />
beeindruckende Kirche. Zwischen den Bauten angelegt befanden sich kleine Gärten, in<br />
denen sowohl Blumen als auch Kartoffeln <strong>und</strong> Gemüse wuchsen. Und obwohl klischeehafter<br />
Weise alles in diesem Kloster aufs Wichtigste beschränkt vorlag, waren alle<br />
Zimmer inklusive der eigenen (!) Badezimmer sauber, groß, hell <strong>und</strong> ordentlich, sodass<br />
wir alle sehr zufrieden mit dieser „spahlisischen“ Entscheidung waren. Hier angemerkt<br />
geht unser aller Dank an Herrn Pfarrer Vollmer, der als alter Fre<strong>und</strong> unseres Lehrers<br />
ihm diese Empfehlung gegeben hatte.<br />
Da wir alle hungrig, müde <strong>und</strong> durstig vor uns hin jammerten, erschien uns der Vorschlag<br />
einer Pizzeria allzu verlockend. Also machten wir uns nach einer kurzen Siesta<br />
auf zu „Da Michele“, der gar nicht begeistert schien, als wir mit einer Meute von zwanzig<br />
Leuten sein Restaurant stürmten. Kurz <strong>und</strong> gut genossen wir winzige Portionen<br />
Pasta zu horrend teuren Preisen. Damit hatten wir dann unsere zweite Lektion gelernt;<br />
Italien, das heißt (viel) Geld ausgeben...<br />
Anschließend wollten wir dann mit dem Bus nach Neapel-City fahren, was sich als weitere<br />
Geduldsprobe erwies, da in Neapel keine Busfahrpläne existieren. Jedoch hatte sich<br />
das Warten gelohnt, denn die atemberaubende Fahrt durch zentimeterbreite Strassen,<br />
bei der man sowohl um sein Leben als auch um seinen Mageninhalt fürchtete, erwies<br />
sich besser als Mystery Castle. Auf gut Deutsch: Die Italiener fahren wie die Henker,<br />
obwohl die Millimeterarbeit, die sie leisteten, vor allem unsere Jungs beeindruckte. In<br />
Kleingruppen von je drei Leuten inklusive eines männlichen Mitgliedes durften wir<br />
dann losziehen, um die Stadt zu erk<strong>und</strong>en, was natürlich schamlos ausgenutzt werden<br />
musste, denn um elf Uhr war Schicht im Schacht.<br />
Die Innenstadt von Neapel, obwohl groß <strong>und</strong> unübersichtlich, stellte eine besondere<br />
Attraktion für uns dar; genau wie Johanna <strong>und</strong> Laura als typisch blonde, hübsche, deutsche<br />
Mädchen zum Blickfang <strong>und</strong> Zielobjekt der Italiener wurden. Mehr oder weniger<br />
gut ausgeschlafen saßen am nächsten Morgen viele motivierte <strong>und</strong> wissbegierige Lateinschüler<br />
um 07:30 (!) beim Frühstück, um sich an diesem Vormittag die Überreste<br />
der antiken Stadt Herkulaneum (heute: Ercolano) anzuschauen. Vorher jedoch wurde<br />
Johanna vor eine schwierige Prüfung gestellt: Das neapolitanische Metrosystem...<br />
Selbst nach mehrmaliger Warnung <strong>und</strong> Aufforderung („ATTENTIONE! ATTENTIO-<br />
NE!“ ) entstanden große Probleme beim Einstecken des Tickets, sowie beim Passieren<br />
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1. Halbjahr 2007/2008