Liebe Schülerinnen und Schüler - CJD Königswinter
Liebe Schülerinnen und Schüler - CJD Königswinter
Liebe Schülerinnen und Schüler - CJD Königswinter
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Austauschprogramme/Fremdsprachen<br />
Anschließend stand die „Solfatara“ auf dem Programm, ein ebenerdiger Vulkankrater,<br />
dessen Schwefelgestank uns allen die Luft zum Atmen nahm, wohin wir teilweise mit<br />
der „Funiculare“ (Seilbahn von Neapel) gelangten. Abgesehen von andauernden Brech<strong>und</strong><br />
Würgereizen kamen wir in den Genuss von blubberndem Moorschlamm, Nebeldämpfen<br />
<strong>und</strong> Fumarolen (spiralförmig aufsteigenden Dampfsäulen). Der Krater mit<br />
einem Durchmesser von 770 m x 580 m entstand ca. 2000 v. Chr. <strong>und</strong> liegt in den Phlegräischen<br />
Feldern, einem vulkanischen Hügelland westlich von Neapel.<br />
Schon etwas müde <strong>und</strong> erschöpft schauten wir uns danach das Amphitheater von Pozzuoli,<br />
dem antiken Puteoli, an, welches noch sehr gut erhalten vorliegt <strong>und</strong> dessen<br />
Arena zwischen 1839 <strong>und</strong> 1925 freigelegt wurde. Sehr zur Verw<strong>und</strong>erung der Lehrpersonen<br />
sammelte sich schon nach kurzer Zeit die gesamte Mannschaft in den unterirdischen<br />
Gängen, weil dies der einzig erträgliche Aufenthaltsort in der sengenden Mittagshitze<br />
von Italien war.<br />
Nach dem Mittagessen (Spaghetti - natürlich...) ging es nach Cuma, zur Grotte des Orakels<br />
der Sybille. Die Grotte ist in einen Berg eingehauen, zu dessen Fuße der Hafen von<br />
Cuma liegt. Oben auf dem Berg stehen der Jupiter- <strong>und</strong> der Apollotempel. Der Sage<br />
nach wohnte Sybille am Ende eines unterirdischen Ganges der Grotte, wo sie – sich<br />
permanent in Trance befindend – auf die Menschen wartete, die eine Weisheit von ihr<br />
erbaten. Eine sich dort befindende Inschrift besagt: „Mit der Wut im Herzen, die Haare<br />
flatterten zurück (...)“<br />
Wir wussten nicht zu schätzen, dass dies der letzte wirkliche Tag in Neapel war. Wer<br />
nicht mit gesenktem Haupt sein Frühstück in sich hinein schaufelte, wartete mit<br />
geschlossenen Augen vor sich hindösend auf Herrn Spahls allmorgendliche Ankündigung,<br />
welchen kulturellen Schätzen wir uns heute zuwenden würden. Schließlich<br />
waren wir auf Studienfahrt <strong>und</strong> nicht auf Vergnügungstour! Bei unserer Anmeldung<br />
hatte natürlich niemand an Italien-Urlaub oder ein paar schulfreie Tage gedacht...<br />
Dementsprechend konnten wir unseren Ohren kaum trauen, als uns der Vormittag<br />
zur freien Verfügung gestellt wurde. So teilte sich die große Gruppe in einige, die zum<br />
Strand wollten, <strong>und</strong> andere, die zusammen mit Spahl <strong>und</strong> Kötter die deutsche Messe<br />
von Pfarrer Vollmer besuchten. Leider waren nur sehr wenige Gemeindemitglieder<br />
anwesend, unsere Leute jedoch füllten dann die Kirchenbänke. Es war ein sehr schöner<br />
Gottesdienst, an dem Pfarrer Vollmer sogar uns Jugendliche beteiligte: Wir durften die<br />
Fürbitten <strong>und</strong> die Lesung vortragen. Nach der Messfeier splitteten wir uns dann abermals,<br />
um entweder auch zum Strand nach Lucrino oder um Shoppen nach Vanvitelli<br />
zu fahren.<br />
Ab 16:00 h war Bildung angesagt: Das Archäologische Museum von Neapel wurde zum<br />
Pflichtprogramm ausgerufen. Obwohl wahrscheinlich viele innerlich murrten, so war<br />
es doch ein recht interessantes Museum, welches uns die Antike ein kleines Stückchen<br />
näher brachte. Sehr ansprechend z.B. war die Mosaikensammlung; gerettete Schätze<br />
134<br />
1. Halbjahr 2007/2008