Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Einführung<br />
che Internetrecherche. Beson<strong>der</strong>s für das Fallbeispiel Brasilien wurden auf die Veröffentlichungen<br />
<strong>der</strong> brasilianischen Metallgewerkschaft (Confe<strong>der</strong>ação Nacional dos Metalúrgicos,<br />
CNM) sowie verschiedener Nicht-Regierungsorganisationen (NROs) wie z.B. dem Forum<br />
Carajás zurückgegriffen.<br />
(2) <strong>Die</strong> jährlichen Geschäftsberichte <strong>der</strong> Aluminiumkonzerne sowie an<strong>der</strong>e Veröffentlichungen<br />
und Verlautbarungen von Unternehmen und Verbänden.<br />
(3) <strong>Die</strong> Datenbanken des US Geological Survey (USGS) und <strong>der</strong> Vereinten Nationen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Handelsdatenbank UN Comtrade (United Nations Commodity Trade Statistics<br />
Database).<br />
(4) Befragungen von Herrn Peter Camin, <strong>der</strong> in seiner Rolle als Konzernbetriebsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
des norwegischen Aluminiumunternehmens Norsk Hydro seit Jahren die Entwicklungen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>, insbeson<strong>der</strong>e auch in Brasilien, verfolgt.<br />
1.4. Begrifflichkeiten und Methodisches Vorgehen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong>n-Forschung geht zurück auf verschiedene systematische Ansätze die <strong>globale</strong>n<br />
Produktions- und Distributionsprozesse abzubilden und zu analysieren. Dabei wurden in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit unterschiedliche Begriffe mit sich überschneidenden, teilweise aber auch<br />
abweichenden Bedeutungsinhalten verwendet. Darunter im englischen Sprachraum die<br />
Bezeichnungen Commodity Chain, Value Chain und Production Network, im deutschen<br />
Sprachraum <strong>Güterkette</strong>, Warenkette, Wertkette und Wertschöpfungskette. <strong>Die</strong> vorliegende<br />
Arbeit verwendet den Begriff <strong>der</strong> <strong>globale</strong>n <strong>Güterkette</strong>, <strong>der</strong> sich an dem von GEREFFI (1994)<br />
geprägten Ausdruck Global Commodity Chain orientiert 4 .<br />
Für den Begriff „Entwicklungsland“ gibt es im deutschen Sprachraum keine einheitliche<br />
Definition. <strong>Die</strong> Län<strong>der</strong> Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, die dem Begriff zugeordnet werden,<br />
weisen jedoch eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf, allen voran ein niedriges Pro-<br />
Kopf-Einkommen, mangelnde Bildungsmöglichkeiten, eine extrem ungleiche Verteilung <strong>der</strong><br />
vorhandenen Güter und eine mangelnde Gesundheitsversorgung. Trotz seiner analytischen<br />
Unschärfe wird <strong>der</strong> Begriff im Folgenden verwendet werden, er orientiert sich dabei an <strong>der</strong><br />
Einteilung <strong>der</strong> Weltbank in low-income, medium-income und high-income countries, wobei<br />
die ersten beiden unterschiedslos als „Entwicklungslän<strong>der</strong>“ bezeichnet werden, letztere in<br />
Anlehnung an den englischen Begriff als „einkommensstarke Län<strong>der</strong>“.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit nähert sich <strong>der</strong> Fragestellung auf zwei Ebenen. <strong>Die</strong> eine widmet sich <strong>der</strong> <strong>globale</strong>n<br />
<strong>Güterkette</strong> von Aluminium und <strong>der</strong>en Organisationsstruktur. Dabei geht es darum, die Kette<br />
und ihre Prozesse darzustellen, die wichtigsten Akteure zu identifizieren und anhand ver-<br />
4 Für eine Diskussion des Begriffes vgl. STAMM 2004: 9<br />
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