Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Das Fallbeispiel Brasilien<br />
Den Großteil <strong>der</strong> Exporte von unverarbeitetem Primäraluminium bildet dabei unlegiertes<br />
Primäraluminium (75%). Der Anteil von Legierungen (2005: 25%) lag aber noch im Jahr<br />
2000 bei nur 19% und ist demnach in den letzten Jahren leicht gestiegen. Das legierte und<br />
unlegierte Primäraluminium geht vor allem nach Japan, in die USA und in die Nie<strong>der</strong>lande.<br />
<strong>Die</strong> Exporte von Halbzeugen haben zwar in den letzten Jahren zugenommen, z.B. haben<br />
sich die Ausfuhren von Stangen und Profilen zwischen 2000 und 2005 mehr als verdoppelt<br />
(von 6.700 auf 13.800 t), die von Platten und Blechen mehr als verdreifacht (von 23.000 t auf<br />
77.000 t), die Ausfuhrvolumina liegen aber nach wie vor auf niedrigem Niveau 101 . Im Gegensatz<br />
zu den Produkten des Upstream-Bereichs gehen die Halbzeuge vor allem in Län<strong>der</strong><br />
Lateinamerikas, z.B. Chile, Mexiko, Argentinien und Venezuela, aber auch die USA.<br />
<strong>Die</strong>se Zahlen zeigen, dass Brasilien sowohl bei den Vorprodukten Bauxit und Aluminiumoxid<br />
als auch beim Primäraluminium zu den weltweit größten Exporteuren gehört. Im Gegensatz<br />
dazu hat die Herstellung von Halbzeugen maximal regionale Bedeutung. <strong>Die</strong> Ausfuhren sind<br />
vergleichsweise niedrig und gehen vor allem in benachbarte Län<strong>der</strong> Lateinamerikas und in<br />
die USA.<br />
<strong>Die</strong> Betrachtung zeigt auch, dass Brasilien quantitativ vor allem in den Bereichen Bauxit und<br />
Aluminiumoxid in die <strong>Güterkette</strong> von Aluminium integriert ist. Hier belegt es Rang 1 und 3 im<br />
weltweiten Exportvergleich und verfügt gleichzeitig über hohe Wachstumsraten in Produktions-<br />
und Ausfuhrvolumen. Im Bereich Primäraluminium sind die Exportzahlen dagegen eher<br />
rückläufig, auch wenn hier zumindest <strong>der</strong> Anteil von legiertem Aluminium zunimmt.<br />
<strong>Die</strong> bis 2010 geplanten Investitionen werden diesen Trend weiter verstärken. Der Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Kapazitätserweiterungen wird demnach im Bergbau und bei <strong>der</strong> Raffination liegen,<br />
sowohl bei Branchenriese Alcoa als auch beim brasilianischen Global Player CVRD. <strong>Die</strong>s<br />
bestätigen auch die Aussagen vom regionalen Alcoa-Präsidenten Franklin Fe<strong>der</strong>. Demnach<br />
entspricht es <strong>der</strong> strategischen Planung des Unternehmens durch den Ausbau <strong>der</strong> Bauxitund<br />
Aluminiumoxidproduktion Brasilien als Exportplattform für einen steigenden Weltverbrauch<br />
zu etablieren (GAZETA MERCANTIL VOM 12.5.2006).<br />
Export<br />
Bauxit<br />
Anteil an<br />
Produktion<br />
(in %)<br />
Export<br />
Aluminiumoxid<br />
Anteil an<br />
Produktion<br />
(in %)<br />
86<br />
Export<br />
Primär-<br />
aluminium<br />
Anteil an<br />
Produktion<br />
(in %)<br />
Export<br />
Platten/<br />
Bleche/<br />
Bän<strong>der</strong><br />
1995 5.046 52 248 13 703 60 k.A. k.A.<br />
2000 4.166 29 1.120 30 763 60 23 72<br />
2005 7.509 38 2.327 44 749 57 77 43<br />
Tab. 18: Brasiliens Exporte von Bauxit, Aluminiumoxid, Primäraluminium und Halbzeug 1995-2005, in<br />
1.000 t (UN COMTRADE)<br />
Export<br />
Drähte/<br />
Kabel/<br />
Seile<br />
101<br />
Zum Vergleich: Deutschland exportierte 2005 über 200.000 t Stangen und Profile und über 1 Mio. t Aluminiumplatten und –<br />
bleche.