Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Das Fallbeispiel Brasilien<br />
Hauptakteure <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong> in Brasilien sind heute <strong>der</strong> transnationale Aluminiumkonzern<br />
Alcoa, das transnationale Bergbauunternehmen BHP Billiton sowie die brasilianischen<br />
Unternehmen CVRD und CBA 92 . Novelis 93 , aus dem Spin Off <strong>der</strong> Walzproduktsparte<br />
von Alcan entstanden, hat die Produktionskomplexe <strong>der</strong> Kanadier im Südosten Brasiliens<br />
übernommen. Daneben sind durch verschiedene Beteiligungen das japanische Konsortium<br />
NAAC, Norsk Hydro und die australische Alumina Limited in Brasilien aktiv (siehe Tabelle<br />
15).<br />
Alcoa ist in Brasilien durch insgesamt drei Tochterunternehmen 94 vertreten und betreibt dort<br />
im Upstream-Bereich den integrierten Produktionskomplex in Poços de Caldas (Mine, Raffinerie<br />
und Schmelze) sowie verschiedene Werke 95 im Downstream-Bereich (Strangpressprodukte,<br />
Walzprodukte, Verpackungsverschlüsse, Kabel, Autokomponenten, Baustoffe). Außerdem<br />
hält Alcoa Beteiligungen an dem integrierten Produktionskomplex Alumar und an<br />
zwei Wasserkraftwerken 96 , mit Eletronorte bestehen Stromverträge bis 2024. Alcoa beschäftigt<br />
direkt 6.636 Personen (2005).<br />
<strong>Die</strong> CVRD kontrolliert durch ihre Beteiligungen maßgeblich die MRN (Bauxit) sowie den<br />
Produktionskomplex Alunorte-Albras. <strong>Die</strong> CVRD ist außerdem Eigentümer des Hüttenwerks<br />
Valesul und beteiligt an sechs Wasserkraftwerken 97 .<br />
BHP Billiton ist durch Beteiligungen an <strong>der</strong> MRN und Alumar in Brasilien aktiv.<br />
<strong>Die</strong> CBA ist ein Pionier <strong>der</strong> brasilianischen Aluminiumproduktion und heute das einzige<br />
Unternehmen, das seine Aktivitäten nach wie vor fast ausschließlich auf den heimischen<br />
Markt beschränkt. Es betreibt zwei Minen 98 , einen integrierten Produktionskomplex und 13<br />
Wasserkraftwerke. Zusammen mit Beteiligungen an fünf weiteren Wasserkraftwerken kann<br />
es 60% seines Energiebedarfs decken. <strong>Die</strong> CBA beschäftigt rund 5.700 Personen (2007).<br />
Novelis betreibt zwei integrierte Aluminiumwerke und zwei Walzwerke. Das Werk in Pindamonhangaba<br />
ist das größte in Brasilien und das einzige, das Walzfolie für Getränkedosen<br />
produzieren kann. Novelis besitzt eine Anzahl verschiedener kleinerer Wasserkraftwerke und<br />
kann dadurch 25% seines Energiebedarfs selbst decken.<br />
Alcan ist heute im Upstream-Bereich nur noch durch Beteiligungen an <strong>der</strong> MRN (Bauxit) und<br />
Alumar (Aluminiumoxid) vertreten. <strong>Die</strong> Hüttenwerke gingen 2005 alle an Novelis über. Im<br />
Downstreambereich ist Alcan allerdings nach wie vor mit sechs Werken aktiv (vor allem im<br />
Verpackungswesen). Alcan beschäftigt etwa 1.300 Personen (2005).<br />
Das norwegische Unternehmen Norsk Hydro ist lediglich an <strong>der</strong> Raffinerie Alunorte beteiligt<br />
und besitzt im Downstreambereich ein Presswerk für Automobilkomponenten.<br />
92<br />
<strong>Die</strong> CBA gehört zur brasilianischen Unternehmensgruppe Votorantim<br />
93<br />
Seit 2007 Tochtergesellschaft von Hindalco, Teilunternehmen des Multinationalen Konzerns Aditya Birla Group (Sitz:<br />
Mumbai/Indien)<br />
94<br />
Alcoa Alumínio S.A., Alcoa CSI Brasil und AFL do Brasil Ltda.<br />
95<br />
Alphaville, Itajubá, Itapissuma, Santo André, Sorocaba, Tuburão.<br />
96<br />
Machadinho, Barra Grande.<br />
97<br />
<strong>Die</strong> gesamte CVRD ist verantwortlich für 4,4% des gesamten brasilianischen Stromverbrauchs.<br />
98 Itamarati de Minas, Poços de Caldas.<br />
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