Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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„Global Shifts“ in <strong>der</strong> Aluminiumbranche<br />
tenfaktor bei <strong>der</strong> Aluminiumschmelze, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Verbrauch von elektrischem Strom<br />
(siehe Abb. 8). Seit den Ölkrisen in den 1970er Jahren sind die Energiepreise deutlich gestiegen<br />
und haben so die Produktionskosten in die Höhe getrieben. Speziell in Europa sorgt<br />
zusätzlich die oligarchische Struktur im Energiesektor für uneinheitliche und über dem Weltdurchschnitt<br />
liegende Stromtarife. Obwohl die Entwicklungslän<strong>der</strong> gleichermaßen von den<br />
steigenden Energiepreisen betroffen sind und ihr Eigenbedarf an Energie stetig wächst,<br />
können sie bis heute vielerorts Strompreise unter dem weltweiten Durchschnitt anbieten<br />
(siehe Abb. 9). Das liegt zum einen an <strong>der</strong> Existenz preisgünstiger Energiequellen wie Wasserkraft<br />
o<strong>der</strong> Erdgas, zum an<strong>der</strong>en an dem weiterhin noch niedrigen Verbrauch pro Kopf.<br />
Zum Teil beruhen sie aber auch in erheblichem Maße auf staatlichen Subventionen und<br />
Tarifrabatten und spiegeln damit nicht die realen Produktionskosten wi<strong>der</strong>.<br />
US mills/kWh<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
10,9<br />
14 14,6<br />
18,1<br />
19,5 20,5<br />
Abb. 9: Stromtarife <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong> nach Regionen, Stand 2004<br />
(nach CRU STRATEGIES 2005)<br />
Wenn auch nicht mehr entscheidend, spielen die steigenden Kosten im Bereich Umweltschutz<br />
ebenfalls eine Rolle bei den Verlagerungen <strong>der</strong> Hüttenproduktion. Strengere Abgasund<br />
Abfallverordnungen in den Industrielän<strong>der</strong>n können nur durch sehr hohe Investitionen<br />
eingehalten werden 40 . In Europa z.B. wird heute als Folge <strong>der</strong> restriktiveren Umweltpolitik <strong>der</strong><br />
Ofenausbruch, <strong>der</strong> allgemein als kontaminierend gilt, praktisch vollständig aufgearbeitet, in<br />
den übrigen Regionen dagegen wird er oftmals nur deponiert, was für die Unternehmen<br />
oftmals die kostengünstigere Lösung ist. <strong>Die</strong> Bedeutung des Umweltschutzes kann an <strong>der</strong><br />
intensiven Debatte in Australien verfolgt werden. Beson<strong>der</strong>s die <strong>Aluminiumindustrie</strong> stemmt<br />
sich dort seit Jahren gegen die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls, weil sie davon eine Abwan<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Produktion in Entwicklungslän<strong>der</strong> befürchtet. Australiens Wirtschaft hängt in<br />
40 <strong>Die</strong> Grenzwerte für Fluoridemissionen z.B. liegen in den USA bei 0,9 kg/t Aluminium, in Brasilien bei 1,25 kg/t.<br />
47<br />
24,1<br />
24,9 25,7 27,5<br />
32,4<br />
39,2<br />
GUS<br />
Kanada<br />
Afrika<br />
Australien<br />
Lateinamerika<br />
Mittlerer Osten<br />
Welt<br />
Osteuropa<br />
USA<br />
Westeuropa<br />
Asien<br />
China