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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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<strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong> <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>: Rohstoffför<strong>der</strong>ung und Produktion<br />

umfangreicher Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Emissionsmin<strong>der</strong>ungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Aluminiumproduktion<br />

abgenommen (vor allem durch den Ersatz <strong>der</strong> veralteten Sö<strong>der</strong>berg-Technologie<br />

durch die Prebake-Technologie aus dem Hause Pechiney). Dennoch gilt die <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

weltweit als wichtige anthropogene Quelle für Fluorkohlenwasserstoffe und ist in<br />

Deutschland die größte Emissionsquelle (Vgl. BUNDESUMWELTAMT 2004: 34). Abfallprodukte<br />

aus <strong>der</strong> Elektrolysezelle sind vor allem Kohlerückstände <strong>der</strong> Anode und verbrauchte Zellenwände.<br />

Beide sind aufgrund ihres Gehaltes von Rückständen aus dem Elektrolyseprozess<br />

stark belastet und müssen deponiert werden, sofern sie nicht wie<strong>der</strong>verwertet werden können.<br />

Im gesamten Produktionsprozess von Primäraluminium werden durchschnittlich etwa<br />

5,9 t Gestein geför<strong>der</strong>t um 5,1 t Bauxit zu erhalten. Daraus werden 1,9 t Aluminiumoxid<br />

produziert und in <strong>der</strong> Schmelzflusselektrolyse letztendlich in 1 t Primäraluminium umgewandelt.<br />

3.2.4. Energieproduktion für die Aluminiumverhüttung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong> zählt heute zu den größten Energieverbrauchern <strong>der</strong> Erde, sie verbraucht<br />

etwa 1% <strong>der</strong> gesamten weltweit generierten elektrischen Energie und 7% <strong>der</strong> weltweit<br />

in industriellen Prozessen konsumierten elektrischen Energie (Vgl. CHOATE & GREEN<br />

2003). Eine beson<strong>der</strong>e Rolle bei <strong>der</strong> Produktion <strong>der</strong> benötigten elektrischen Energie für die<br />

Schmelzflusselektrolyse spielte von Anfang an die Wasserkraft. Große Staudammprojekt<br />

wurden oft in Verbindung mit Hüttenwerken geplant. Ein großer Teil <strong>der</strong> Elektrizität aus den<br />

weltweit größten Wasserkraftwerken Guri (Venezuela), Grand Coulee (USA), Tucuruí (Brasilien),<br />

Assuan (Ägypten) und Akosombo (Ghana) geht in die Aluminiumproduktion. Auch<br />

heute noch werden von den jährlich in <strong>der</strong> Aluminiumverhüttung konsumierten 340.000 GWh<br />

nach Angaben <strong>der</strong> INTERNATIONAL ALUMINIUM ASSOCIATION (2007) 57% aus Wasserkraft<br />

gewonnen. Kohle (28%), Gas (9%), Atomenergie (5%) und Öl (1%) sind von weit geringerer<br />

Bedeutung.<br />

<strong>Die</strong> Wasserkraft galt dabei jahrzehntelang sowohl als preiswerte als auch ökologisch vorteilhafte<br />

Energie ohne die Emissionen, die bei <strong>der</strong> Verbrennung von fossilen Energieträgern<br />

entstehen. <strong>Die</strong> Staudämme, die zur Generation von Elektrizität aber auch für Bewässerungsprojekte<br />

in den letzten Jahrzehnten gebaut wurde, haben aber in vielen Fällen zu<br />

enormen ökologischen Effekten geführt (Vgl. MCCULLY 1996, KOHLHEPP 2002, INTERNATIO-<br />

NAL RIVERS NETWORK 2005). Dazu zählen Sedimentierung des Gewässers, Versalzung und<br />

Entwaldung beson<strong>der</strong>s im flussaufwärts gerichteten Bereich, sowie deutliche Rückgänge <strong>der</strong><br />

Fischbestände, Degradierung von Feuchtflächen und geringere Sediment- und Nährstofffracht<br />

im flussabwärts gerichteten Bereich. <strong>Die</strong> Rechte und Ansprüche <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung<br />

wurden dabei vielerorts missachtet. Nach Daten <strong>der</strong> Vereinten Nationen wurden in den<br />

letzten 50 Jahren insgesamt 40-80 Millionen Menschen durch den Bau von Staudämmen<br />

vertrieben, viele von ihnen ohne Kompensationsleistungen (UNDP 2006: 158). Beson<strong>der</strong>s<br />

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