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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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Einführung<br />

1.2. Auswahl von Untersuchungsgegenstand, Untersuchungsgebiet und<br />

Analyserahmen<br />

<strong>Die</strong> Aluminiumproduktion bietet sich aus zwei Gründen für eine Untersuchung an. Zum einen<br />

ist bei kaum einem an<strong>der</strong>en Metall <strong>der</strong> Aufbau <strong>globale</strong>r Produktions- und Distributionsstrukturen<br />

so deutlich zu beobachten wie im Falle von Aluminium. Das hängt vor allem mit <strong>der</strong><br />

relativ jungen Geschichte des Werkstoffes zusammen. Wurde Aluminium zwar erst seit Ende<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>t großindustriell hergestellt, haben seine Anwendungen seitdem aber<br />

rapide zugenommen und zu einer Expansion in Herstellung und Verbrauch geführt, die das<br />

Wachstum fast aller an<strong>der</strong>en metallurgischen Industrien übertroffen hat. Heute wird <strong>der</strong><br />

weltweite Verbrauch von Aluminium sowohl in Quantität als auch in Marktwert lediglich von<br />

Eisen übertroffen. Gleichzeitig ist die Aluminiumproduktion global organisiert wie nie zuvor.<br />

<strong>Die</strong> Wertschöpfungskette von Aluminium verbindet Bauxitför<strong>der</strong>län<strong>der</strong>, Aluminiumoxidproduzenten,<br />

Aluminiumhersteller und Verbraucher auf <strong>der</strong> ganzen Welt. Allein das Unternehmen<br />

Alcoa, bis vor kurzem noch Marktführer <strong>der</strong> Branche, ist aktiv in 44 Staaten <strong>der</strong> Erde.<br />

Ein zweiter Grund ist die entwicklungsökonomische Relevanz, die <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

seitens <strong>der</strong> Unternehmen und einiger Nationalregierungen zugerechnet wird. <strong>Die</strong> weltweiten<br />

Bauxitreserven befinden sich vorwiegend in tropischen Entwicklungslän<strong>der</strong>n, genauso wie<br />

ein Großteil des weltweit nutzbaren Wasserkraftpotentials, das beim energieintensiven<br />

Verhüttungsprozess eine große Rolle spielt. Da die Aluminiumproduktion gekennzeichnet ist<br />

durch technologieintensive Veredelungsprozesse, die eine im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Metallen<br />

hohe Wertschöpfung beinhalten, und das Potential, von dort in die weiterverarbeitende<br />

Industrie einzusteigen, haben verschiedene Län<strong>der</strong> Afrikas, Asiens und Lateinamerikas<br />

bereits in den 50er Jahren im Aufbau einer integrierten Produktionskette den Schlüssel zu<br />

einer eigenständigen wirtschaftlichen Entwicklung gesehen. Der Gedanke einer <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

als Entwicklungsmotor hat mit dem Rohstoffboom <strong>der</strong> letzten Jahre und den rasant<br />

steigenden Profiten im Aluminiumsektor wie<strong>der</strong> an Bedeutung gewonnen. <strong>Die</strong> prognostizierte<br />

Verdoppelung <strong>der</strong> Aluminiumnachfrage in den nächsten 20 Jahren beson<strong>der</strong>s aufgrund <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Emerging Markets in Asien verspricht dabei anhaltend stabile Aluminiumpreise.<br />

Eine Reihe von Entwicklungslän<strong>der</strong>n will durch einen Einstieg in die <strong>Güterkette</strong> von<br />

Aluminium von <strong>der</strong> Expansion des Sektors profitieren. <strong>Die</strong> Regierung Ghanas etwa unterzeichnete<br />

2005 eine Absichtserklärung mit den Unternehmen Alcoa und Alcan für ein Bauxitbergbau-<br />

und Raffinerieprojekt. Dabei beziehen sich sowohl die Unternehmen als auch die<br />

ghanaische Regierung explizit auf entwicklungspolitische Zielsetzungen:<br />

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