Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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5.3.2. Restrukturierungen und Spin Offs<br />
<strong>Die</strong> Struktur <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />
<strong>Die</strong> laufenden Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong> gehen auch an den Unternehmen<br />
nicht spurlos vorüber. <strong>Die</strong> angestrebte Vorwärtsintegration macht eine technologische Führerschaft<br />
in den differenzierten, endmarktnahen Produktionsbereichen notwendig. Gleichzeitig<br />
erzwingt <strong>der</strong> internationale Wettbewerb eine Fokussierung auf Kernkompetenzen. Zusammen<br />
hat dies zu einer Reihe von Restrukturierungen innerhalb <strong>der</strong> Aluminiumgesellschaften<br />
geführt. Sowohl Alcoa als auch Alcan und Hydro haben ihre Geschäftsbereiche neu<br />
geordnet. Es wurden kleinere Geschäftseinheiten geschaffen, die in den anwen<strong>der</strong>nahen<br />
Märkten Flexibilität und eine zielgerichtete Betreuung <strong>der</strong> hochspezialisierten Kunden ermöglichen.<br />
Gleichzeitig wurden Geschäftsbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, durch sogenannte<br />
Spin Offs ausgelagert. Dazu zählen in jüngster Zeit aufgrund des hohen Wettbewerbs<br />
in den Bereichen des Downstream-Geschäfts die Weiterverarbeitungssparte.<br />
Alcan begann 2005 mit <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung seines Walzprodukt-Segments. Das neu gegründete<br />
Unternehmen Novalis 56 ist seitdem <strong>globale</strong>r Marktführer bei Aluminiumwalzprodukten.<br />
Alcan wollte sich in Zukunft im Downstream-Bereich auf die Verpackungs- und Transportindustrie<br />
konzentrieren, mit <strong>der</strong> Übernahme durch Rio Tinto werden aber neue Restrukturierungen<br />
erwartet. Rio Tinto hatte nämlich bereits angekündigt die gesamte Verpackungssparte<br />
abzugeben und sich damit nur auf die Bergwerks- und Metallaktivitäten zu konzentrieren.<br />
Alcoa ist momentan dabei, Werke <strong>der</strong> Halbzeugproduktion in den USA, Mexiko und Portugal<br />
zu restrukturieren bzw. zu schließen und sein Segment <strong>der</strong> Weichlegierungs-<br />
Strangpressprodukte in ein Joint Venture mit <strong>der</strong> SAPA Gruppe des norwegischen Mischkonzerns<br />
Orkla ASA einzubringen (ALCOA 2006b).<br />
Norsk Hydro plante noch bis vor kurzem sein Geschäft mit den Automobilkomponenten<br />
sowie Werke für Strangpressprofile in den USA, Großbritannien und Norwegen zu verkaufen<br />
und aus <strong>der</strong> Magnesiumherstellung auszusteigen. Im Downstream-Bereich wollte sich Hydro<br />
in Zukunft vor allem auf den Bausektor konzentrieren. Anfang 2007 hat sich die Konzernleitung<br />
aber überraschend entschieden sich von ihrem gesamtem Erdöl- und Erdgassegment<br />
zu trennen und es <strong>der</strong> norwegischen Statoil anzuglie<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Norweger sehen im Aluminiummarkt<br />
in Zukunft einen Hauptinvestitionsbereich für ihre Erdöleinnahmen und wollen<br />
Norsk Hydro mit diesem Schritt zu einem reinen Aluminiumkonzern mit bester Marktposition<br />
machen. Aufgrund seiner Kapitalstärke wäre Norsk Hydro damit sogar in <strong>der</strong> Lage den<br />
Branchenriesen Alcoa zu übernehmen.<br />
Allen Restrukturierungen gemeinsam sind eine Verringerung <strong>der</strong> Aktivitäten in <strong>der</strong> Aluminiumverarbeitung<br />
und eine Konzentration auf bestimmte Downstream-Teilsegmente sowie die<br />
Orientierung des Kerngeschäfts an <strong>der</strong> Metallerzeugung. Alle Unternehmen rüsten sich<br />
56 Seit Mai 2007 Teil von Hindalco<br />
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