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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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„Global Shifts“ in <strong>der</strong> Aluminiumbranche<br />

hohem Masse vom Rohstoffsektor ab, die Umweltbelastungen sind dabei massiv (Vgl. NZZ<br />

VOM 8.3.2003).<br />

Beim Verbrauch von Aluminium ist ein starker Zuwachs seit den 70er Jahren festzustellen,<br />

dagegen aber kaum wachsende Anteile von den Entwicklungslän<strong>der</strong>n. Ausnahme sind hier<br />

einige Län<strong>der</strong> Asiens, allen voran wie<strong>der</strong>um China, das zum zweitgrößten Konsumenten<br />

weltweit aufgestiegen ist. <strong>Die</strong> Ursachen liegen hier in <strong>der</strong> rapiden wirtschaftlichen Enwicklung<br />

und <strong>der</strong> damit verbundenen Nachfage nach Aluminium beson<strong>der</strong>s im Baubereich. Davon<br />

abgesehen dominieren nach wie vor aber traditionelle Industrielän<strong>der</strong> wie die USA, Japan<br />

und Deutschland den weltweiten Aluminiumverbrauch.<br />

Obwohl nicht Teil dieser Betrachtung, sei darauf hingewiesen, dass die Weiterverarbeitung<br />

bisher dem Verlagerungstrend in <strong>der</strong> Primärproduktion nicht zu folgen scheint. Zwar ist<br />

beson<strong>der</strong>s bei den arbeitsintensiven Produkten niedriger Verarbeitungsstufe teilweise eine<br />

Verlagerung in Niedriglohnlän<strong>der</strong> zu beobachten, z.B. in Staaten Osteuropas. Grundsätzlich<br />

ist die Weiterverarbeitung und Fabrikation aber auf die Nähe zu den Endmärkten angewiesen<br />

und verbleibt somit in den Industrielän<strong>der</strong>n bzw. wächst stark in den „Emerging Markets“<br />

Asiens und Lateinamerikas. <strong>Die</strong> Ursachen dafür liegen zum einen in den Eigenschaften von<br />

Konsumgütern aus Aluminium. Sie sind oftmals sperrig und leicht, z.B. Verpackungen, und<br />

damit die marktnahe Herstellung kostengünstiger als ein Transport. An<strong>der</strong>e Produkte benötigen<br />

in <strong>der</strong> Herstellung große Mengen Sekundäraluminium, in Deutschland z.B. verbraucht<br />

die Automobilindustrie 90% des produzierten Sekundäraluminiums (in Form von Motorblöcken,<br />

Kolben, u.ä.). <strong>Die</strong>se Abhängigkeit vom Sekundäraluminium bindet die Produktion von<br />

bestimmten Halbzeugen und Endprodukten geographisch nah an die großen Märkte, weil<br />

nur dort auch die benötigten Mengen in Form von Schrott anfallen. Hochwertige Spezialhalbzeuge<br />

wie<strong>der</strong>um erfor<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e Legierungen, eine wissensintensive Verfahrenstechnik,<br />

innovationskräftige Unternehmen sowie eine große Nähe zu den Endverbrauchern, um<br />

den Bedürfnissen <strong>der</strong> Konsumenten gerecht werden und auf Marktverän<strong>der</strong>ungen schnell<br />

reagieren zu können. Aus all diesen Gründen waren die Transport- und Automobilsparten<br />

<strong>der</strong> großen Aluminiumkonzerne bisher beson<strong>der</strong>s in Nordamerika und Europa aktiv, Alcan<br />

z.B. in Kanada, USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und <strong>der</strong> Schweiz. Im Verpackungsbereich<br />

haben sie sich auf Nordamerika und Europa konzentriert. In Zukunft sind<br />

Aktivitäten vor allem auf den grossen Märkten in China und Brasilien zu erwarten.<br />

<strong>Die</strong> Aluminiumproduktion ist heute mehr als je zuvor global organisiert, die integrierten<br />

Produktionskomplexe (durch räumliche Nähe von Bauxitminen, Raffinerien und Hüttenwerken<br />

gekennzeichnet) scheinen im Rückgang begriffen, sowohl in Europa und Nordamerika,<br />

als auch in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n. Vielmehr entkoppeln sich Aluminiumoxidherstellung<br />

und Verhüttung bzw. Verhüttung und Verbrauch zunehmend räumlich und <strong>der</strong> Welthandel<br />

nimmt deutlich zu. Das führt zu einer Verlängerung <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong> von Primäraluminium und<br />

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