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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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Theoretische Ansätze und Konzepte<br />

Da er sich in seinen empirischen Arbeiten größtenteils auf die Steuerungsformen <strong>der</strong> <strong>globale</strong>n<br />

<strong>Güterkette</strong> konzentrierte, prägte er maßgeblich den Begriff <strong>der</strong> Governance und entwickelte<br />

ihn mit <strong>der</strong> Einteilung in producer driven chains und buyer driven chains konsequent<br />

weiter (siehe Seite 19).<br />

Zwei neuere Ansätze bei <strong>der</strong> Erforschung sind die Konzepte <strong>der</strong> Global Value Chain und <strong>der</strong><br />

Global Production Networks. <strong>Die</strong> Global Value Chain schließt direkt an Gereffis Konzept <strong>der</strong><br />

<strong>Güterkette</strong>n an, tragen aber den jüngsten Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Weltwirtschaft Rechnung.<br />

Zum einen beschränkt sich die <strong>globale</strong> Organisation <strong>der</strong> Produktions- und Distributionsprozesse<br />

nämlich nicht mehr auf einfache Industriegüter, son<strong>der</strong>n zunehmend auch auf technologie-<br />

und kapitalintensive Produkte sowie auf <strong>Die</strong>nstleistungen. Zum an<strong>der</strong>en sind heute<br />

auch Produzenten geprägt durch ein zunehmendes Outsourcing von Aktivitäten und eine<br />

Entwicklung hin zu einer netzwerkartigen Organisation. Da diese post-fordistischen Formen<br />

interorganisatorischer Arbeitsteilung von dem commodity-Begriff nicht angemessen erfasst<br />

werden, arbeiten neuere Studien zunehmend mit dem Terminus <strong>der</strong> Global Value Chain<br />

(Vgl. GEREFFI, HUMPHREY & STURGEON 2005)<br />

HENDERSON et al. (2001) gehen mit ihrem Konzept <strong>der</strong> Global Production Networks noch<br />

einen Schritt weiter und schließen damit an einige Grundideen von DIETER ERNST an (siehe<br />

S.12). Wesentliche Unterscheidungsmerkmale zu GEREFFIS Konzept sind zum einen die<br />

Betonung <strong>der</strong> unterschiedlichen Interessen von wirtschaftlichen Akteuren. Demnach können<br />

Unternehmen, Regierungen o<strong>der</strong> soziale Gruppierungen aus unterschiedlichen Gesellschaften<br />

unterschiedliche Prioritäten hinsichtlich Profitabilität, Wachstum und wirtschaftlicher<br />

Entwicklung haben. Daraus leitet sich u.a. ein differenzierterer Governance-Begriff ab, <strong>der</strong><br />

zwischen corporate, institutional und collective power unterscheidet (Ebd. 2001: 18-19). Zum<br />

an<strong>der</strong>en stehen die Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Teilen <strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />

und dem Raum, in den sie eingebettet sind, stärker im Mittelpunkt des Interesses<br />

(Ebd. 2001: 19-21).<br />

2.5. <strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong>n-Analyse<br />

Aufbauend auf dem Konzept von GEREFFI hat sich in den letzten Jahren ein eigener Forschungszweig<br />

entwickelt, <strong>der</strong> die <strong>globale</strong>n Produktions- und Handelsstrukturen anhand von<br />

Wertschöpfungsketten untersucht. Dabei wurde eine Vielzahl von empirischen Arbeiten<br />

durchgeführt, die sich mit einer Vielzahl verschiedener Industrien beschäftigten und ihren<br />

Forschungsschwerpunkt jeweils auf unterschiedliche Aspekte <strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />

legten (für die Bekleidungsindustrie vgl. GEREFFI & MEMEDOVIC 2003, für die Automobilindustrie<br />

HUMPHREY & MEMEDOVIC 2003, für die Möbelindustrie KAPLINSKY et al. 2003).<br />

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