Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Einführung<br />
„Alcan’s commitment to the UNGC 1 reinforces its efforts to address sustainable<br />
development objectives in the countries in which it operates. As such, the Company is<br />
fully committed to enhancing its more than sixty-year relationship with the Ghanaian<br />
Government and people by supporting the Millennium Development Goals”<br />
(Richard B. Evans, Präsident und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> von Alcan).<br />
3<br />
(ALCAN 2006a)<br />
"This agreement paves the way for a strong public-private partnership that can help<br />
solidify long-term sustainable growth in Ghana (…) Development of an integrated<br />
aluminum industry can become a springboard for more value-added manufacturing in<br />
Ghana, creating better, higher-paying jobs. This project will help keep us on the path<br />
of sustainable development, strengthening the economy of Ghana, and securing our<br />
industrial base, while protecting our natural resources." (John Kufuor, Präsident Ghanas).<br />
(ALCOA 2006b)<br />
<strong>Die</strong> vorliegende Arbeit konzentriert sich im Folgenden ausschließlich auf die Produktion von<br />
Primäraluminium 2 und bezieht Sekundäraluminium nicht mit ein. <strong>Die</strong>se Beschränkung erfolgt<br />
einerseits, weil Primäraluminium nach wie vor den Hauptanteil des weltweiten Bedarfs deckt<br />
und somit quantitativ wichtiger als Sekundäraluminium ist. An<strong>der</strong>erseits spielt Sekundäraluminium<br />
im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Integration von Entwicklungslän<strong>der</strong>n in die <strong>globale</strong> <strong>Güterkette</strong><br />
von Aluminium bisher noch eine untergeordnete Rolle, es ist vor allem in den großen<br />
Verbraucherlän<strong>der</strong>n, z.B. USA, Deutschland und Japan, zunehmend auch in China von<br />
wachsen<strong>der</strong> Bedeutung. Abgesehen von den inhaltlichen Aspekten würde darüber hinaus<br />
eine fundierte Analyse <strong>der</strong> gesamten Aluminiumproduktion (Primär- und Sekundäraluminium)<br />
aufgrund <strong>der</strong> komplexen, vielfach ineinan<strong>der</strong> greifenden Produktions- und Wie<strong>der</strong>verwertungsprozesse<br />
sowie <strong>der</strong> gleichzeitig recht unterschiedlichen Branchen- und Marktstruktur<br />
den Rahmen dieser Arbeit sprengen.<br />
Wo es in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Fragestellung wichtig erscheint, werden über die Produktion<br />
von Primäraluminium hinaus auch die Weiterverarbeitung zu Halbzeugen und die Endfabrikation<br />
miteinbezogen. <strong>Die</strong> Weiterverarbeitung umfasst Walz-, Guss- und Pressverfahren,<br />
die Endfabrikation eine Vielzahl unterschiedlicher Verarbeitungsprozesse.<br />
<strong>Die</strong> Wahl des Analysegebiets für das Fallbeispiel in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit fiel aus zweierlei<br />
Gründen auf Brasilien. Das größte Land Lateinamerikas verfügt über die drittgrößten Bauxit-<br />
1 United Nations Global Compact (UNGC): Eine Initiative des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan, die weltweit<br />
Unternehmen dazu aufruft, sich zu zehn zentralen Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz<br />
und Korruptionsbekämpfung zu bekennen und sich aktiv für ihre Umsetzung einzusetzen.<br />
2 Primäraluminium wird aus Erz hergestellt und umfasst daher die Produktionsschritte des Bauxitbergbaus, <strong>der</strong> Raffination und<br />
<strong>der</strong> Verhüttung; Sekundäraluminium dagegen wird größtenteils aus Aluminiumschrotten hergestellt und umfasst daher nur das<br />
Sortieren, das Aufschmelzen und die Produktion von Legierungen. Siehe dazu auch den Exkurs 1 auf Seite 25.