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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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Theoretische Ansätze und Konzepte<br />

<strong>Die</strong> Rolle, die die Globalisierung für ein wirtschaftliches Wachstum in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

spielt, ist nach wie vor umstritten. Der Begriff Globalisierung 7 umfasst eine Vielzahl von<br />

Prozessen und Phänomenen, die seit Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu einer fortschreitenden<br />

Integration <strong>der</strong> Weltwirtschaft führen. KAPLINSKY UND MORRIS (2001: 15) definieren<br />

Globalisierung allgemein als „pervasive decline in barriers to the global flow of information,<br />

ideas, factors (especially capital and skilled labour), technology and goods”. Wichtigstes<br />

Resultat <strong>der</strong> Globalisierung ist eine vertiefte internationale Arbeitsteilung, die im Gegensatz<br />

zu den Integrationstendenzen vor 1945 nicht nur durch eine geographische Ausweitung<br />

wirtschaftlicher Aktivitäten und damit durch ein rein quantitatives Wachstum <strong>der</strong> internationalen<br />

Warenströme charakterisiert ist, son<strong>der</strong>n vor allem durch eine funktionale Neuordnung<br />

<strong>der</strong> <strong>globale</strong>n Produktion 8 . Waren die Handelsströme zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts noch<br />

geprägt von einer meist innerhalb nationalstaatlicher Grenzen organisierten industriellen<br />

Produktion und einem internationalen Handel von Rohstoffen und Endprodukten zwischen<br />

unabhängigen Firmen (sog. arm’s length trade), ist heute die Herstellung von Gütern in eine<br />

Vielzahl von Einzelprozessen zerlegt und in <strong>globale</strong>n Produktionsnetzwerken organisiert.<br />

Begünstigende Faktoren bei dieser Entwicklung sind die Beseitigung politisch gesetzter<br />

Handelsschranken und <strong>der</strong> Fortschritt im Bereich <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Transport- und Kommunikationstechnologien.<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung hat bereits in den letzten Jahrzehnten zu einer Reihe von geographischen<br />

Produktionsverlagerungen geführt und die Wirtschaftsordnung vom Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

in dem die Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Peripherie Rohstoffe för<strong>der</strong>ten und im Tausch dafür hochwertige<br />

Fertigprodukte und Kapitalgüter aus den industriellen Zentren erhielten, schrittweise<br />

durch ein multipolares Netzwerk mit neuen Zentren wirtschaftlicher Aktivität ersetzt. O<strong>der</strong><br />

ausgedrückt mit den Worten von PETER DICKEN (2004: 509): „a mosaic of uneveness in a<br />

continual state of flux“.<br />

Während Globalisierungskritiker und zivilgesellschaftliche Gruppen die Risiken dieser vertieften<br />

Arbeitsteilung beson<strong>der</strong>s für die einkommensschwachen Regionen anmahnen und auf<br />

die zunehmenden Umweltbelastungen in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n sowie die weltweit wachsende<br />

soziale Ungleichheit verweisen, sehen beson<strong>der</strong>s internationale Institutionen wie die<br />

Weltbank und die Vereinten Nationen in <strong>der</strong> Globalisierung ein enormes Potential für ein<br />

wirtschaftliches Wachstum und die Verbesserung <strong>der</strong> Lebensbedingungen weltweit: „By<br />

expediting economic growth, creating jobs and raising incomes, globalization has the potential<br />

to advance human development around the world“ (UNDP 2003: 1). Statistische Untersuchungen<br />

belegen, dass mit dem zunehmenden Anteil <strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong> an <strong>der</strong> welt-<br />

7 Für eine detaillierte Analyse <strong>der</strong> unter dem Begriff Globalisierung zusammengefassten Prozesse vgl. DICKEN 2004<br />

8 Dicken unterscheidet in diesem Zusammenhang Internationalization und Globalisation (vgl. DICKEN 2004: 12)<br />

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