Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Theoretische Ansätze und Konzepte<br />
dagegen den Schutz vor Konkurrenz: „sustainable income growth requires the capacity to<br />
protect oneself from competition, that is to take advantage of, or construct barriers to entry“<br />
(Ebd. 2001: 79).<br />
In Zeiten <strong>der</strong> Globalisierung verbreiten sich die mo<strong>der</strong>nen Technologien sehr schnell. Daher<br />
haben in den vergangenen Jahrzehnten beson<strong>der</strong>s Innovationen (und damit Eintrittsbarrieren)<br />
in den Bereichen Logistik, Personalqualität o<strong>der</strong> Marketing sowie <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
zu einem hohen Anteil <strong>der</strong> Renten bei den betreffenden Unternehmen geführt 14 .<br />
Im Zusammenhang mit Entwicklungslän<strong>der</strong>n heißt das: eine Steigerung <strong>der</strong> Gewinnmargen<br />
in Wertschöpfungsketten ist nur möglich durch den Eintritt in Bereiche mit höheren Eintrittsbarrieren<br />
und damit geringerem Konkurrenzdruck. Dabei kommt verschiedenen Lernprozessen<br />
eine große Bedeutung zu, die Unternehmen in die Lage versetzen wertschöpfungsintensivere<br />
Funktionen zu übernehmen und als Upgrading bezeichnet werden. Vier Upgrading-<br />
Formen werden in <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong>n-Forschung unterschieden (Ebd. 2001: 76): Prozess-<br />
Upgrading durch Effizienzsteigerungen, Produkt-Upgrading durch die Herstellung höherwertiger<br />
Güter, Funktionelles Upgrading durch die Übernahme komplexerer Schritte und somit<br />
durch eine auf- o<strong>der</strong> abwärtsgerichtete Verlagerung <strong>der</strong> Aktivitäten entlang <strong>der</strong> Kette sowie<br />
Verlassen <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong> und Eintritt in eine an<strong>der</strong>e, zukunftsfähigere. <strong>Die</strong> Möglichkeit des<br />
Upgrading ist dabei von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, etwa dem Grundcharakter<br />
des Marktes, dem Kompetenzniveau des Unternehmensmanagements und <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />
des institutionellen Unternehmensumfeldes. <strong>Die</strong> verschiedenen Typen des Upgrading<br />
können als analytischer Rahmen für die Untersuchung von Strategien seitens <strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong><br />
benutzt werden, die eine höhere Wertschöpfung innerhalb <strong>der</strong> Weltwirtschaft<br />
erreichen wollen.<br />
Governance<br />
Governance ist seit GEREFFIS wegweisenden Arbeiten <strong>der</strong> 90er Jahre ein zentraler Aspekt<br />
innerhalb <strong>der</strong> Wertschöpfungsketten-Forschung geblieben. Governance bezeichnet dabei<br />
nicht die bloße Koordination <strong>der</strong> arbeitsteilig organisierten Prozesse mit dem Ziel einer<br />
reibungslosen Produktion und Distribution, son<strong>der</strong>n vielmehr die dahinter liegende Steuerungsform,<br />
die über die Zusammensetzung und Funktion <strong>der</strong> gesamten Wertschöpfungskette<br />
bestimmt. Das Konzept von Governance geht davon aus, dass einige Firmen direkt o<strong>der</strong><br />
indirekt die Organisation <strong>der</strong> <strong>globale</strong>n Produktion, <strong>der</strong> Logistik und des Marketings beeinflussen.<br />
Durch die Governance-Struktur, die sie aufbauen, fällen sie Entscheidungen, die weit<br />
über ihre eigenen Aktivitäten hinaus Effekte für die gesamte Kette haben und so insbeson<strong>der</strong>e<br />
über den Zugang von Unternehmen aus Entwicklungslän<strong>der</strong>n zu internationalen Märkten<br />
bestimmen. Damit ist Governance immer mit Machtasymmetrien zwischen verschiedenen<br />
14 Toyota’s Lean-Management-System ist ein Beispiel für eine bedeutende Innovation im Bereich <strong>der</strong> Arbeitsorganisation, die zu<br />
erhöhter Effizienz und zur Steigerung <strong>der</strong> Einnahmen geführt hat.<br />
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