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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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<strong>Die</strong> Struktur <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

und niedrigen Lohnkosten. <strong>Die</strong> verän<strong>der</strong>ten Wettbewerbsbedingungen 45 ermöglichten aber<br />

auch einer Reihe von neuen Unternehmen den Eintritt in die Aluminiumproduktion. Beson<strong>der</strong>s<br />

japanische Firmen begannen Ende <strong>der</strong> 70er Jahre mit einer neuen Unternehmensstrategie<br />

<strong>der</strong> Dominanz <strong>der</strong> traditionellen Produzenten zu entgehen: Sie gründeten Joint Ventures<br />

mit privaten o<strong>der</strong> staatlichen Unternehmen in Entwicklungslän<strong>der</strong>n (siehe Kapitel<br />

5.2.2.) und verhalfen damit einem Betriebsmodell zum Durchbruch, das in <strong>der</strong> Folgezeit in<br />

<strong>der</strong> Branche übernommen wurde und dadurch zur schrittweisen Auflösung <strong>der</strong> Dominanz <strong>der</strong><br />

„Six Sisters“ beitrug. 1987 lag <strong>der</strong> Marktanteil <strong>der</strong> sechs traditionellen Produzenten bereits<br />

nur noch bei knapp 50% (EBD. 1994: 113).<br />

Fallende Aluminiumpreise und die schnell fortschreitende Integration des Weltmarktes führten<br />

Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre zu einer Konsolidierung in <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>. Ein wachsen<strong>der</strong><br />

Wettbewerb erzwang zunächst die Schließung einer Reihe kleinerer Unternehmen, es<br />

folgten Übernahmen und Fusionen in <strong>der</strong> Branche, von denen sich die Firmen entscheidende<br />

Wettbewerbsvorteile auf dem entstehenden Weltmarkt erhofften 46 :<br />

• eine größere Marktmacht in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette (bessere Verhandlungsposition<br />

gegenüber Regierungen, Steuerung <strong>der</strong> Preise durch Kontrolle des Angebots)<br />

• eine bessere Marktposition (z.B. durch Skalenvorteile)<br />

• den Schutz vor neuen Unternehmen, Ersatztechnologien o<strong>der</strong> –produkten<br />

• den Zugang zu neuen Märkten<br />

Alcoa begann diese Phase <strong>der</strong> Konsolidierung Ende <strong>der</strong> 90er Jahre mit <strong>der</strong> Übernahme von<br />

Alumix/Italien (1995), Inespal/Spanien (1997), Alumax/USA (1998) und Reynolds/USA<br />

(1999), Alcan folgte mit <strong>der</strong> Aquirierung von Alusuisse/Algroup (Schweiz) im Jahre 1999 und<br />

Pechiney (Frankreich) 2003. Bereits nach dem Zusammenbruch <strong>der</strong> UdSSR waren die<br />

ehemals staatlichen Aluminiumhütten und Raffinerien <strong>der</strong> Nachfolgestaaten <strong>der</strong> Sowjetunion<br />

und einiger mittel- und osteuropäischer Staaten unter dem Dach <strong>der</strong> privaten Unternehmen<br />

Rusal und Sual zusammengeschlossen worden, 2001 wurden auch die staatlichen Raffinerien<br />

und Schmelzen in China privatisiert und die Aktiengesellschaft Chalco 47 gegründet.<br />

Darüberhinaus sind in den letzten Jahren einige große Bergbauunternehmen in die Aluminiumproduktionskette<br />

eingestiegen. So etwa Rio Tinto im Jahre 2000 durch die Übernahme<br />

des integrierten Aluminiumherstellers Comalco/Australien sowie Billiton im Jahre 2001 durch<br />

die Akquisition <strong>der</strong> Raffinerie Worsley/Australien.<br />

<strong>Die</strong> Konzentrationstendenz hat 2007 eine neue Dynamik entwickelt. Zuerst sorgte die Fusion<br />

<strong>der</strong> russischen Aluminiumunternehmen Rusal, Sual und <strong>der</strong> Aluminiumsparte des Schweizer<br />

Handelsunternehmens Glencore im März 2007 für Schlagzeilen (NZZ vom 16.2.2007). Der<br />

45<br />

U.a. auch die Aufnahme von Primäraluminium in den internationalen Metallbörsen, z.B. London Metal Exchange im Jahre<br />

1978<br />

46<br />

Siehe hierzu Wettbewerbstheorie von PORTER (1985)<br />

47<br />

Der größte Anteilseigner ist die Muttergesellschaft Chinalco (44%), daneben sind staatliche Unternehmen und Finanzinstitutionen<br />

beteiligt, bis September 2007 hielt auch Alcoa 8% <strong>der</strong> Chalco-Aktien.<br />

51

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