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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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<strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong> <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>: Rohstoffför<strong>der</strong>ung und Produktion<br />

3.2.2. Verarbeitung zu Aluminiumoxid<br />

In <strong>der</strong> Raffinerie wird das reine Aluminiumoxid (Al2O3) durch den Bayer-Prozess, einem<br />

chemischen Aufschluss, vom Bauxit getrennt. Dafür wird <strong>der</strong> stückig anfallende Bauxit zunächst<br />

gebrochen und unter Zugabe von Natronlauge bzw. Ätznatron (NaOH) in einem<br />

Mahlwerk weiter zerkleinert. In einem sogenannten Autoklav wird <strong>der</strong> Bauxit unter hohem<br />

Druck (40-200 bar) und bei einer Temperatur von 120 – 300°C aufgeschlossen: das Aluminiumhydroxid<br />

(Al(OH)4) löst sich in <strong>der</strong> Natronlauge und bildet Aluminatlauge, den sogenannten<br />

green liquor. <strong>Die</strong> restlichen Bestandteile (Eisen, Silizium, Titan u.a.) dagegen sinken zu<br />

Boden und werden als Rotschlamm (red mud) abgetrennt. Das anschließende Herunterkühlen<br />

<strong>der</strong> klaren Natriumaluminatlösung sowie die Zugabe von bereits gewonnenem Al(OH)4-<br />

Material als Kristallisationskeim im Zersetzer führen zu einem Ausfällen des gelösten Aluminiumhydroxids.<br />

Ein Teil des Materials wird zur erneuten Ausfällung benutzt, <strong>der</strong> Rest wird im<br />

Kalzinierofen auf über 980 - 1300°C erhitzt um das enthaltene Wasser zu entfernen und<br />

damit Aluminiumhydroxid zu einem feinen, weißen Pulver, dem Aluminiumoxid (Al2O3, Tonerde)<br />

umzuwandeln.<br />

Je nach Gehalt an Aluminiumoxid werden 2-3 Tonnen Bauxit zur Herstellung von einer<br />

Tonne Aluminiumoxid benötigt. Das gewonnene Aluminiumoxid wird zu etwa 85% zur Aluminiumherstellung<br />

genutzt, die restlichen 15% finden Gebrauch in <strong>der</strong> Zementindustrie, <strong>der</strong><br />

chemischen Industrie sowie als Schleifmittel und feuerfestes Material (Feuerfestkeramik).<br />

Ökologische Aspekte <strong>der</strong> Raffination<br />

Zur Aufschließung des Bauxits werden Natronlauge 24 und kalzinierter Kalk als Reaktionspartner<br />

sowie Wasser als Kühlmittel eingesetzt. Energie wird weniger in Form von elektrischem<br />

Strom son<strong>der</strong>n vor allem in Form von Wärme (96%) benötigt. Im Jahr 2005 wurde<br />

weltweit etwa je ein Drittel dieses Energiebedarfs durch Öl und Gas gedeckt und ein Sechstel<br />

durch Kohle. Regional sind die Anteile allerdings deutlich unterschiedlich, so wird in Asien<br />

und Ozeanien fast die Hälfte <strong>der</strong> benötigten Energie aus Kohle gewonnen (INTERNATIONAL<br />

ALUMINIUM INSTITUTE 2007b). <strong>Die</strong> Verbrennung dieser Energieträger ist verantwortlich für<br />

etwa 80% <strong>der</strong> CO2-Emissionen im Herstellungsprozess von Aluminiumoxid 25 . Insgesamt<br />

entfallen auf die Herstellung von Aluminiumoxid aber lediglich 15% <strong>der</strong> gesamten in <strong>der</strong><br />

Aluminiumproduktion aufgewendeten Energie.<br />

Das größte Problem bei <strong>der</strong> Raffination ist <strong>der</strong> als Reststoff auftretende Rotschlamm. Rotschlamm<br />

ist ein rotes bis rotbraunes, feinkörniges, fast pulveriges Material mit je nach Wassergehalt<br />

unterschiedlichen Konsistenzen. Durchschnittlich fallen etwa 1,5 Tonnen Rot-<br />

24<br />

Industrielle Natronlauge fällt als Abfallprodukt bei <strong>der</strong> Chlor-Alkali-Elektrolyse an (elektrolytische Aufspaltung von Salz). Der<br />

Prozess ist sehr energieintensiv (2.600 - 3.700 kWh/t Natron). Neben Natronlauge entsteht auch Chlor.<br />

25<br />

Nach BERGSDAL ET AL. (2004: 9) belaufen sich die Emissionen aus <strong>der</strong> Verbrennung von fossilen Energieträgern bei <strong>der</strong><br />

Raffination auf 1,9 kg CO2-Äquivalente/t Primäraluminium.<br />

29

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