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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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„Global Shifts“ in <strong>der</strong> Aluminiumbranche<br />

4. „Global Shifts“ in <strong>der</strong> Aluminiumbranche<br />

4.1. Verlagerungen in Produktion und Handel von Bauxit<br />

Seit <strong>der</strong> Erfindung des Hall-Heroult-Prozesses zur Massenproduktion von Aluminium am<br />

Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts ist die Industrie rapide gewachsen. Ausgangspunkt für diese<br />

Entwicklung war die zunehmende För<strong>der</strong>ung von Bauxit als Rohstoff für die Aluminiumproduktion.<br />

Lagen noch um 1900 die För<strong>der</strong>mengen von Bauxit weltweit bei 88.000 t, stiegen<br />

sie - angeheizt durch die Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkrieges - bis in die<br />

40er Jahre auf 4,6 Mio. t an. Der Wachstumstrend setzte sich auch nach Kriegsende fort mit<br />

beson<strong>der</strong>s hohen Zuwächsen in den 1950er und 60er Jahren. Nach dem Sinken <strong>der</strong> Wachstumsraten<br />

und einem Rückgang <strong>der</strong> Produktion in den 1980er und 90er Jahren nimmt die<br />

För<strong>der</strong>ung seit Ende <strong>der</strong> 1990er Jahren wie<strong>der</strong> deutlich zu. Im Jahre 2005 lag die Bauxitproduktion<br />

mit 169 Mio. t auf Rekordniveau, das Wachstum zum Vorjahr betrug 5,6%. Parallel<br />

zu <strong>der</strong> rapiden Zunahme <strong>der</strong> Bauxitför<strong>der</strong>ung hat auch die Anzahl <strong>der</strong> För<strong>der</strong>län<strong>der</strong> zugenommen.<br />

Waren zu Beginn <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung am Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit den USA,<br />

Frankreich und Nordirland lediglich drei Län<strong>der</strong> im Bauxitbergbau aktiv, waren es im Jahre<br />

1940 bereits 19 Nationen, bis 1970 stieg diese Zahl auf 28 an. Seitdem ist die Anzahl <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>län<strong>der</strong> leicht rückläufig, so dass im Jahre 2004 nur noch 22 Län<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Bauxitför<strong>der</strong>ung<br />

beteiligt waren. <strong>Die</strong>ser Rückgang hängt mit <strong>der</strong> relativ einfachen För<strong>der</strong>technik und<br />

<strong>der</strong> gleichzeitigen Existenz großer, konzentrierter Bauxitvorkommen zusammen. Beide<br />

Faktoren in Kombination begünstigen aufgrund von Skalenvorteilen Großprojekte und sorgen<br />

für eine zunehmende Konzentration des Bauxitbergbaus auf relativ wenige Standorte. <strong>Die</strong>se<br />

Entwicklung spiegelt sich auch in dem Anteil <strong>der</strong> drei größten Produzenten an <strong>der</strong> Gesamtproduktion<br />

wi<strong>der</strong>. Er ist seit den 1940er Jahren von 45% auf 62% im Jahre 2000 gewachsen,<br />

seitdem ist er wie<strong>der</strong> leicht rückläufig.<br />

Mit dem Eintritt neuer För<strong>der</strong>län<strong>der</strong> hat auch eine geographische Verschiebung stattgefunden.<br />

Während sich zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Bauxitabbau noch auf die USA,<br />

Frankreich und Großbritannien beschränkte, stießen in den folgenden Jahrzehnten eine<br />

Reihe von För<strong>der</strong>län<strong>der</strong>n außerhalb <strong>der</strong> industriellen Zentren Nordamerikas und Europas<br />

dazu. So haben bis 1970 u.a. Guyana, Indien, Surinam, Brasilien, Ghana, Guinea, Sierra<br />

Leone und Jamaika mit dem Bauxitabbau begonnen (Vgl. BUNKER & CICCANTELL 1994: 53).<br />

Trotz dieser deutlichen Verlagerung des Bauxitabbaus in Län<strong>der</strong> Lateinamerikas, Afrikas und<br />

<strong>der</strong> Karibik ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Gesamtför<strong>der</strong>ung<br />

zwischen den 70er Jahren und 2005 nicht gewachsen son<strong>der</strong>n leicht zurückgegangen.<br />

Ursache für die stagnierenden Produktionsanteile im Vergleich zu den einkommensstarken<br />

Län<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> seit den 60er Jahren betriebene enorme Kapazitätsausbau in Australien. Das<br />

Land ist in den letzten 40 Jahren zum größten Produzenten aufgestiegen und dominiert bis<br />

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