Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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<strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong> <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>: Rohstoffför<strong>der</strong>ung und Produktion<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung im Tagebau ein großflächiger Eingriff in die Natur verbunden, da Vegetation<br />
und Oberboden vollständig entfernt werden müssen. Landnutzung und Habitat werden<br />
dadurch stark gestört. Zwischen 1991 und 1998 hat die durch Bauxitabbau genutzte Fläche<br />
um 14% auf 1.591 ha zugenommen, davon lagen 80% in naturnahen Ökosystemen (MORI &<br />
ADELHARDT 1998: 42-43). Nach Berechnungen von MORI UND ADELHARDT (1998: 42-43) und<br />
basierend auf 79% des weltweiten Bauxitabbaus im Jahr 1994 entfielen im gleichen Jahr ca.<br />
55% <strong>der</strong> genutzten Flächen auf potentielle Nadelwald-, Mischwald und Laubwaldflächen,<br />
27% auf Steppen, Savannen und Wüsten und 18% auf potentielle tropische Regenwaldgebiete.<br />
Nach Angaben <strong>der</strong> EUROPEAN ALUMINIUM ASSOCIATION (2007a) dagegen liegen heute<br />
nur 12% <strong>der</strong> Bauxitminen in Regenwaldgebieten, bzw. es werden durchschnittlich nur 2,4<br />
km 2 Regenwald pro Jahr durch Bauxitför<strong>der</strong>ung gerodet.<br />
Während des Abbaus ist vor allem <strong>der</strong> Eingriff in den Wasserhaushalt problematisch. Zum<br />
Waschen des Bauxits sind große Mengen Wasser notwendig, gleichzeitig fällt mit Bauxitfeinstpartikeln<br />
verunreinigtes Abwasser an. Gelangt dieses in natürliche Gewässer, verschlammt<br />
es diese und verstopft die Poren <strong>der</strong> im und am Wasser lebenden Pflanzen und<br />
Tiere. Durch Aufbringen des Abwassers auf Spülflächen und die kontrollierte Sedimentation<br />
<strong>der</strong> Bauxitpartikel kann eine Verunreinigung <strong>der</strong> Gewässer vermieden werden. <strong>Die</strong> Bauxitför<strong>der</strong>ung<br />
selbst ist maßgeblich bestimmt durch mechanische Prozesse, eine chemische<br />
Aufbereitung wie etwa beim Kupfer- o<strong>der</strong> Goldbergbau ist in diesem Prozessabschnitt nicht<br />
nötig, die Gefahr von Chemieunfällen o<strong>der</strong> großflächigen Kontaminationen durch chemische<br />
Giftstoffe (wie z.B. durch Zyanid beim Goldbergbau) existiert beim Bauxitabbau nicht.<br />
Nach abgeschlossener För<strong>der</strong>ung muss die Mine renaturiert werden, um die ökologischen<br />
Schäden zu minimieren. Zahlreiche Forschungsprojekte haben hier in den letzten Jahrzehnten<br />
die Methoden für eine Rehabilitation verbessert. Durch Wie<strong>der</strong>aufbringen des Oberbodens<br />
und die Bepflanzung mit angepassten Arten ist die erneute Nutzung durch Land- o<strong>der</strong><br />
Forstwirtschaft heute technisch möglich. <strong>Die</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> ursprünglichen Artenvielfalt<br />
beson<strong>der</strong>s in Regenwaldgebieten ist dabei meist nicht möglich.<br />
<strong>Die</strong> jährliche Rehabilitationsrate von erschöpften För<strong>der</strong>flächen liegt heute bei etwa 79%<br />
(1.256 ha) (BERGSDAL ET AL. 2004: 4). Nach Angaben des INTERNATIONAL ALUMINIUM INSTITU-<br />
TE (2004) wurden bis zum Jahr 2004 davon etwa 70% in Naturwald umgewandelt, <strong>der</strong> Rest<br />
wird forst- o<strong>der</strong> landwirtschaftlich genutzt. Unabhängige und firmenübergreifende Untersuchungen<br />
über die Qualität dieser Renaturierungsprogramme existieren aber nicht.<br />
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