Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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Das Fallbeispiel Brasilien<br />
Standorte basierend auf den lokalen Kostenvorteilen zunehmend auf das Segment in <strong>der</strong><br />
<strong>Güterkette</strong> von Aluminium, in dem sie weltweit wettbewerbsfähig produzieren können.<br />
Zweitens zeigen die Exportentwicklungen, dass Brasiliens Kostenvorteile beson<strong>der</strong>s in den<br />
Upstream-Bereichen <strong>der</strong> Bauxitför<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Raffination zu bestehen scheinen. Hier<br />
wachsen Produktions- und Exportvolumen rapide an, hier konzentrieren sich die Investitionen<br />
<strong>der</strong> führenden Unternehmen bis ins Jahr 2010. Im Bereich Primäraluminium und Halbzeugherstellung<br />
stagnieren entwe<strong>der</strong> die Exportzahlen o<strong>der</strong> wachsen auf einem sehr geringen<br />
Niveau. Damit ist Brasilien im Begriff sich weltweit vorwiegend als Rohstofflieferant für<br />
die Aluminiumproduktion zu etablieren.<br />
Drittens ist diese Intensivierung <strong>der</strong> Aktivitäten im Rohstoffbereich mit nur einem sehr geringen<br />
Anteil am Mehrwert <strong>der</strong> gesamten <strong>Güterkette</strong> verbunden. Trotz eines massiven Ausbaus<br />
<strong>der</strong> Kapazitäten im Bauxit und Aluminiumoxidbereich ist <strong>der</strong> Anteil des Exportwertes von<br />
Bauxit und Aluminiumoxid am gesamten brasilianischen Export gering. <strong>Die</strong> Bereiche, die<br />
durch einen höheren Mehrwert charakterisiert sind, vor allem Primäraluminium und Halbzeuge,<br />
sind von stagnierenden Exportzahlen o<strong>der</strong> Wachstum auf geringem Niveau gekennzeichnet.<br />
Am Beispiel von Aluminium wird also deutlich, was die brasilianische Integration in den<br />
Weltmarkt in den letzten Jahren gekennzeichnet hat: rapide wachsende Exporte beson<strong>der</strong>s<br />
im Bereich agrarischer Produkte und mineralischer Rohstoffe. <strong>Die</strong> Investmentbank Goldman<br />
Sachs sieht darin einen zukünftigen Trend in Brasilien und hat dies in eine griffige Formel<br />
gebracht. Demnach wird Brasilien in den nächsten 20 Jahren das „Rohstofflager <strong>der</strong> Weltwirtschaft“<br />
werden – neben „Indien als Denkfabrik“, „China als Werkhalle“ und „Russland als<br />
Zapfsäule“ (Vgl. GOLDMAN SACHS 2007, WILSON 2003).<br />
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