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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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<strong>Die</strong> Struktur <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

nannt. Der Neubau von vier Schmelzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und<br />

Saudi-Arabien erfor<strong>der</strong>n durchschnittlich eine Summe von 3,5 Mrd. US $ (BUNDESAGENTUR<br />

FÜR AUSSENWIRTSCHAFT 2006). Auch im Bereich <strong>der</strong> Weiterverarbeitung spielt die Kapitalintensität<br />

als Eintrittsbarriere eine Rolle, allerdings hängt diese von dem jeweiligen Produkt ab.<br />

Es existieren sowohl Produktionslinien, die durch einfache Prozesstechnik und geringe<br />

Kapitalintensität gekennzeichnet sind (z.B. einfache Gussprodukte), als auch solche, die nur<br />

durch komplexe und kostenintensive Technologien durchgeführt werden können (z.B. die<br />

Bedampfung von digitalen Datenträgern).<br />

<strong>Die</strong> Kombination entscheiden<strong>der</strong> Marktzugangsbeschränkungen spiegelt sich auch in <strong>der</strong><br />

Struktur <strong>der</strong> wenigen neuen Unternehmen wi<strong>der</strong>, die sich in den letzten Jahren in <strong>der</strong> Aluminiumbranche<br />

etablieren konnten. <strong>Die</strong>s sind mit BHP Billiton, Rio Tinto und <strong>der</strong> CVRD fast<br />

ausschließlich multinationale Großkonzerne aus dem Bergbausektor, die einerseits über den<br />

Zugang zu Bauxitlagerstätten und an<strong>der</strong>erseits durch den Rohstoffboom <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

über ein sehr hohes Eigenkapital verfügen.<br />

5.5.2. Einkommen<br />

Einen wichtigen Hinweis auf die Einkommensverteilung gibt die Ermittlung <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Wertschöpfung, die bei den einzelnen Produktionsstufen erzielt wird. <strong>Die</strong>se stellt sich allerdings<br />

als schwieriges Unterfangen dar, weil dafür detailliertes Wissen über die Transformations-<br />

und Gesamtkosten <strong>der</strong> einzelnen Prozessstufen notwendig ist. Zum einen sind diese<br />

Daten von den Aluminiumunternehmen für gewöhnlich nicht erhältlich, zum an<strong>der</strong>en unterliegen<br />

Aluminium und die daran gekoppelten Vorprodukte Aluminiumoxid und Bauxit starken<br />

Preisfluktuationen. MACHLINE et al. (2002) haben für Brasilien und basierend auf dem Jahr<br />

1998 die Wertschöpfung entlang <strong>der</strong> Kette untersucht, ihre Ergebnisse können bei <strong>der</strong> Betrachtung<br />

hilfreich sein (siehe Tabelle 12). Demnach nimmt die Wertschöpfung in <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong><br />

von Aluminium mit je<strong>der</strong> Verarbeitungsstufe zu. Für den Bergbau liegen zwar keine<br />

Daten vor, aufgrund eines Marktpreises von nur 28 US $/t kann aber die Wertschöpfung für<br />

den För<strong>der</strong>prozess unter 20 US $ angesetzt werden. Bei <strong>der</strong> Raffination beträgt sie bereits<br />

knapp 50 US $, die Verhüttung hat mit rund 715 US $ aber eine fast 15mal höhere Wertschöpfung<br />

als die Raffination 67 . In <strong>der</strong> Weiterverarbeitung hängt <strong>der</strong> erzeugte Mehrwert von<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Fabrikationsart ab. Dabei sind zwei Punkte von Bedeutung: Erstens hängt die<br />

Wertschöpfung <strong>der</strong> Fabrikation von <strong>der</strong> jeweiligen Produktlinie ab. Während Strangpressprofile<br />

hohe Preise erzielen und die Wertschöpfung hier vergleichsweise hoch anzusetzen ist,<br />

sind die Preise bei Kabeln und Stangen so niedrig, dass die Wertschöpfung in diesen Bereichen<br />

sogar weit unter <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Metallerzeugung liegt. Damit zeigt sich ein grundsätzlicher<br />

Aspekt <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong> von Aluminium: Im Gegensatz zur Kupfer- und Stahlproduktion, ist <strong>der</strong><br />

67 Dabei wird auch deutlich, dass die Bauxitkosten nur einen geringen Teil des Aluminiumwertes ausmachen. Beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Erzkosten bei Buntmetallen (Blei, Kupfer, Zink und Zinn) bis zu 90% <strong>der</strong> Gesamtkosten beläuft er sich bei Aluminium auf<br />

unter 10%.<br />

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