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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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<strong>Die</strong> <strong>Güterkette</strong> <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong>: Rohstoffför<strong>der</strong>ung und Produktion<br />

sie in trihydratische und monohydratische Bauxite unterschieden. Monohydratische Bauxite<br />

sind durch eine relativ geringe Verwitterung gekennzeichnet und reich an Böhmit und Diaspor<br />

sowie Silikaten. Sie sind in den älteren Lagerstätten <strong>der</strong> gemäßigten Klimazonen zu<br />

finden, wurden aber vermutlich einst unter tropischen Klimabedingungen gebildet. Zu diesen<br />

Lagerstätten zählen die Vorkommen in Ungarn, Italien, Frankreich, Griechenland, und die<br />

mittlerweile aufgegebenen Lagerstätten in den USA, Haiti, Österreich und Deutschland.<br />

Einige dieser Län<strong>der</strong> waren bis in die 1970er Jahre bedeutende För<strong>der</strong>län<strong>der</strong>, heute ist ihr<br />

Anteil an <strong>der</strong> Weltproduktion nur noch marginal. <strong>Die</strong> Ursache hierfür sind neben <strong>der</strong> Erschöpfung<br />

<strong>der</strong> Lagerstätten die höheren Kosten in Abbau und Aufbereitung, die mit <strong>der</strong> Tiefe <strong>der</strong><br />

Lagerstätten und dem hohen Silikatanteil 16 verbunden sind. Trihydratische Bauxite sind<br />

dagegen durch eine fortgeschrittene Verwitterung und geringe Silikatanteile gekennzeichnet.<br />

Sie sind reich an Hydrargillit und oft in oberflächennahen Lagerstätten zu finden. Aufgrund<br />

dieser Eigenschaften sind sie <strong>der</strong> kostengünstigere Rohstoff und beherrschen heute den<br />

Weltmarkt. Gewonnen werden sie überwiegend in tropischen Regionen. Bedeutende För<strong>der</strong>län<strong>der</strong><br />

sind Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien, Venezuela.<br />

<strong>Die</strong> weltweiten Bauxitreserven, d.h. die Quantitäten von Bauxit, die unter gegenwärtigen<br />

technischen Bedingungen geför<strong>der</strong>t, verarbeitet und rentabel verkauft werden können,<br />

bezifferte das US GEOLOGICAL SURVEY (USGS) im Jahre 2005 auf 25 Mrd. t, damit ist bei<br />

gegenwärtigen Produktionsraten die Nachfrage für ca. 200 Jahre sichergestellt. Von diesen<br />

Reserven entfallen 30% auf Guinea, 23% auf Australien und jeweils 8% auf Jamaika und<br />

Brasilien.<br />

<strong>Die</strong> Bauxitressourcen dagegen umfassen alle Quantitäten, die in Zukunft unter günstigen<br />

Bedingungen ökonomisch verwertbar sein können. Sie werden vom USGS auf 55-75 Mrd. t<br />

geschätzt und befinden sich zum größten Teil in Südamerika (33%) und Afrika (27%), gefolgt<br />

von Asien (17%) und Ozeanien (13%).<br />

Eine Gewinnung von Aluminium bzw. Aluminiumoxid aus nicht-bauxitischen, aluminiumreichen<br />

Mineralvorkommen ist technisch zwar möglich und wird von <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />

sowohl aus ökonomischen als auch strategischen Gründen weiter erforscht, bleibt aber<br />

bislang unbedeutend. In geringem Umfang werden in Aserbeidschan Alunit, und in Zentralsibirien<br />

Nephelin für die Aluminiumproduktion verwendet (EBD. 1998: 17).<br />

16 Der Silikatanteil bestimmt die erfor<strong>der</strong>liche Menge an Natronlauge beim chemischen Aufschluss, durch die Verwendung von<br />

Bauxit mit einem geringen Silikatanteil können somit die Kosten bei <strong>der</strong> Raffination deutlich reduziert werden.<br />

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