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Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch

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Das Fallbeispiel Brasilien<br />

Küste. Über die brasilianische Weiterverarbeitung des Aluminiums aus <strong>der</strong> Alumar liegen<br />

keine Daten vor, sie gehen aber vermutlich in Alcoas eigene Fabrikationsbetriebe.<br />

Im Bezug auf die Beschäftigungseffekte <strong>der</strong> Aluminiumproduktion verweisen die Unternehmen<br />

beson<strong>der</strong>s auf die massiven Kapazitätserweiterungen <strong>der</strong> letzten Jahre, diese generieren<br />

beson<strong>der</strong>s im Bausektor Arbeitsplätze. Da in <strong>der</strong> Regel brasilianische Unternehmen den<br />

gesamten Stahl- und Rohrleitungsbau übernehmen, generieren diese Expansionen darüber<br />

hinaus auch Nachfrage nach lokalen Rohstoffen. Nach Angaben <strong>der</strong> Alumar kamen knapp<br />

ein Viertel <strong>der</strong> Investitionen <strong>der</strong> dritten Produktionslinie des Alumar Hüttenwerks (insgesamt<br />

165 Mio. US $), die zwischen 2004 und 2006 gebaut wurde, in Form von Materialkäufen und<br />

Vertragsarbeit <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft zugute. <strong>Die</strong> Alunorte spricht bezüglich ihrer letzten<br />

Erweiterung von <strong>der</strong> Schaffung von 7.000 Arbeitsplätzen, vor allem im Bausektor. Das hochwertige<br />

Equipment, vor allem Mess- und Regelsysteme, Computer, Prozessleitsysteme bis<br />

hin zu Ventilen und Hydrauliksystemen werden aber in <strong>der</strong> Regel aus den USA, Europa o<strong>der</strong><br />

Japan importiert.<br />

6.6.4. Umweltbelastungen und soziale Effekte<br />

<strong>Die</strong> exportorientierte <strong>Aluminiumindustrie</strong> Brasiliens stand bereits mit Implementierung des<br />

Carajás-Programmes unter massiver Kritik. Der Grund dafür waren die ökologischen und<br />

sozialen Probleme, die mit dem Aufbau <strong>der</strong> Industrieanlagen verbunden waren. Den ökonomischen<br />

Linkages, die von den einzelnen Prozessstufen <strong>der</strong> Kette ausgehen, sollen daher<br />

im Folgenden einige ökologischen Linkages gegenübergestellt werden um ein umfassendes<br />

Bild <strong>der</strong> <strong>Güterkette</strong> <strong>der</strong> Aluminiumproduktion in Brasilien zu erhalten.<br />

Der Bereich Stromerzeugung<br />

Eines <strong>der</strong> umstrittensten Projekte innerhalb <strong>der</strong> Aluminiumproduktionslinie war <strong>der</strong> Tucuruí-<br />

Staudamm, er wurde ebenso wie die an<strong>der</strong>en Großprojekte ohne Beteiligung <strong>der</strong> Landesregierung<br />

und <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung geplant. Der Bau <strong>der</strong> Staumauer etwa 300 km südwestlich<br />

von Belém in den 80er Jahren führte zu <strong>der</strong> Überschwemmung von 2850 km 2 , <strong>der</strong> überwiegende<br />

Teil bedeckt von Regenwald. Im Zuge <strong>der</strong> Aufstauung mussten umfangreiche<br />

Zwangsumsiedlungsmaßnahmen durchgeführt werden, zumeist ohne Umsiedlungsplan o<strong>der</strong><br />

Kompensations-eistungen (Vgl. LA ROVERE 2000, KOHLHEPP 2002). <strong>Die</strong> Eletronorte gibt<br />

17.300 Betroffene an, an<strong>der</strong>e Quellen sprechen von bis zu 35.000 Personen. Es kam zu<br />

Protestaktionen bis hin zu gewaltsamen Auseinan<strong>der</strong>setzungen. 40.000 Personen waren von<br />

Folgeerscheinungen betroffen, dazu zählten vor allem Wassermangel, Wasserverschmutzung,<br />

ein Rückgang <strong>der</strong> Fischbestände, Mückenplagen und diverse Gesundheitsprobleme.<br />

Auch die vermeintlich positive Ökobilanz des Wasserkraftwerks wurde von wissenschaftli-<br />

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