Die globale Güterkette der Aluminiumindustrie - aluwatch
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<strong>Die</strong> Struktur <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />
an Aluminiumoxid auf dem Weltmarkt zukaufen muss. Um Versorgungssicherheit für die<br />
Werke zu garantieren hat Hydro im Jahr 2003 einen langfristigen Liefervertrag mit Rio Tinto<br />
über die Versorgung mit 500.000 t Aluminiumoxid jährlich bis 2030 geschlossen, mit dem<br />
Ausbau <strong>der</strong> Aluminiumoxidkapazitäten will Hydro aber bis zum Jahre 2010 75% des eigenen<br />
Bedarfs decken (NORSK HYDRO 2006a).<br />
<strong>Die</strong> traditionellen Unternehmen sind darüber hinaus heute auch nach wie vor in <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Halbzeugen und Fertigprodukten aktiv. Sie verfügen über Walz-, Strangpresswerke<br />
und Gießereien und beliefern u.a. die Transport- und Bauindustrie. Zum Teil gehören sie<br />
auch zu führenden Unternehmen in den Endmärkten, Alcoa z.B. im Verpackungssektor.<br />
<strong>Die</strong> Wettbewerbstheorie (Vgl. RUGMAN 1981, DICKEN 2004) erklärt vertikale Integration vor<br />
allem durch Unsicherheiten auf einem nicht perfekten Markt. In <strong>der</strong> <strong>Aluminiumindustrie</strong><br />
herrscht Unsicherheit einerseits auf <strong>der</strong> Versorgungsseite z.B. bei <strong>der</strong> Qualität von Rohstoffen.<br />
Zur Herstellung von Primäraluminium sind die Aluminiumschmelzen auf eine hohe<br />
Qualität von Aluminiumoxid angewiesen um die Prozesskosten gering zu halten. Genauso ist<br />
bei <strong>der</strong> Herstellung von Aluminiumoxid eine gleichbleibende Zusammensetzung des Rohbauxits<br />
(insbeson<strong>der</strong>e bezüglich des Silikatanteils) notwendig um Temperatur und chemische<br />
Zusammensetzung <strong>der</strong> Aufschlusslösung möglichst konstant halten zu können. Raffinerien<br />
werden daher in <strong>der</strong> Regel ausschließlich von ganz bestimmten Bauxitminen versorgt,<br />
die gleichbleibende Erzzusammensetzungen garantieren können. Eine Integration dieser<br />
beiden vorgelagerten Produktionsstufen kann die langfristige Versorgung mit qualitativ<br />
hochwertigen Rohsstoffen gewährleisten.<br />
Eine weitere Unsicherheit auf <strong>der</strong> Versorgungsseite ist <strong>der</strong> Preis. Gehandelt werden Bauxit<br />
und Aluminiumoxid zu den notierten Tagespreisen <strong>der</strong> internationalen Rohstoffbörsen. Da<br />
Angebot und Nachfrage traditionell großen Schwankungen unterlegen sind, variiert auch <strong>der</strong><br />
Börsenpreis dieser Rohstoffe stark. <strong>Die</strong> Integration bietet auch hier eine Risikominimierung.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite existieren Unsicherheiten bei <strong>der</strong> Nachfrage nach Primäraluminium.<br />
Bis heute konkurriert Aluminium mit einer Reihe an<strong>der</strong>er Materialien. Waren dies zu Beginn<br />
<strong>der</strong> Aluminiumproduktion vor allem Holz und Stahl, sind dies heute Kunststoffe und mo<strong>der</strong>ne<br />
Verbundmaterialien. Durch die Erforschung neuer Anwendungsbereiche und die Erfindung<br />
neuer Produkte haben die Aluminiumunternehmen daher bereits nach dem zweiten Weltkrieg<br />
damit begonnen, die Nachfrage nach Primäraluminium sicherzustellen 53 .<br />
Unsicherheiten gibt es aber nicht nur im Bezug auf die Märkte von Rohstoffen o<strong>der</strong> Endprodukten,<br />
son<strong>der</strong>n auch im Bereich <strong>der</strong> Technologie. Sowohl das Know-How <strong>der</strong> Schmelzflusselektrolyse<br />
als auch <strong>der</strong> Raffination von Aluminiumoxid haben lange Zeit strategische<br />
Bedeutung für die Unternehmen gehabt und waren das Ergebnis langjähriger und kostenintensiver<br />
Forschung. Obwohl die Technologie <strong>der</strong> Aluminiumherstellung beson<strong>der</strong>s während<br />
53<br />
Eine <strong>der</strong> bekanntesten Erfindungen <strong>der</strong> Nachkriegszeit ist die Verpackungsfolie aus Aluminium, erfunden von Reynolds<br />
Metals im Jahre 1947<br />
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