Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...
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GEGEN DEN TREND ’2009<br />
Deutsch-indische Jugendbegegnung in Tamil Nadu/Kerala<br />
Kirchenleitung sich beim Voranbringen von Neuerungen<br />
selbst im Weg steht.<br />
Nach neuester Einschätzung des Evangelischlutherischen<br />
Missionswerkes findet hervorragende<br />
Arbeit in den Kirchengemeinden statt.<br />
Hinduismus<br />
Knapp über 82 % <strong>der</strong> Bevölkerung in Indien sind<br />
Hindus (820 Millionen). Nach dem Christentum <strong>und</strong><br />
dem Islam ist <strong>der</strong> Hinduismus die drittgrößte Welt-<br />
religion. Dabei handelt es sich bei dem aus dem<br />
Ausland stammenden Namen „Hinduismus“ mehr<br />
um eine Sammelbezeichnung <strong>für</strong> die Richtungen<br />
auf dem indischen Subkontinent, die nicht Muslime,<br />
Christen, Juden, Buddhisten o<strong>der</strong> Jainas waren.<br />
Das Wort „Hinduismus“ ist von <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
„Hindu“ abgeleitet, die im Mittelalter von den<br />
Muslimen zur Bezeichnung <strong>der</strong> im Gebiet des<br />
Flusses Sindu (Indus) lebenden Bevölkerung<br />
verwendet wurde. Daraus entstand letztendlich<br />
<strong>der</strong> Oberbegriff <strong>für</strong> alle auf dem indischen Subkontinent<br />
lebenden Völker. Der Hinduismus ist heute<br />
weltweit verbreitet. Doch trotz <strong>der</strong> Ausbreitung<br />
über die ganze Erde bleibt <strong>der</strong> Hinduismus untrennbar<br />
mit <strong>der</strong> Kultur Südasiens verknüpft, <strong>und</strong><br />
je<strong>der</strong> Versuch, die hinduistische Tradition zu verstehen,<br />
muss in Indien ansetzen.<br />
Geschichte<br />
Die Zivilisation des Industals wird als die früheste<br />
bekannte Zivilisation Indiens bezeichnet. Die<br />
Induskultur entwickelte sich ab ungefähr 2500 v.<br />
Chr. <strong>und</strong> erreichte ihren Höhepunkt gegen 2300 -<br />
2000 v. Chr.<br />
Etliche erhaltene Kunstzeugnisse lassen darauf<br />
schließen, dass die religiösen Praktiken ähnlich<br />
104_FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)<br />
denjenigen waren, wie sie sich in den späteren<br />
südasiatischen Traditionen finden. So gibt es zum<br />
Beispiel Siegel mit einer Gestalt in einer Sitzhaltung,<br />
die man als Yoga-Haltung deuten könnte.<br />
Zwischen 2000 <strong>und</strong> 1500 v. Chr. setzte in <strong>der</strong> Bevöl-<br />
kerung Zentralasiens eine starke Migrationsbewegung<br />
ein. Zu dieser Bewegung zählten auch die<br />
„Arier“, die sich im heutigen Iran <strong>und</strong> im Norden<br />
Indiens nie<strong>der</strong>ließen <strong>und</strong> dort zur dominierenden<br />
Kraft wurden. Diese brachten neue Götter <strong>und</strong><br />
Kulte mit ins Land. Die frühesten religiösen Textschöpfungen<br />
in Indien sind indoeuropäische Sans-<br />
krit-Texte <strong>der</strong> Veden. Diese frühe vedische Religion<br />
kannte keine Tempel o<strong>der</strong> Götterbil<strong>der</strong>. Die Götter<br />
wurden durch Feueropfer angebetet, man bot Opfer-<br />
gaben des heiligen Safts Shoma, Thee (Butterschmalz),<br />
Milch, Brot <strong>und</strong> manchmal Fleisch <strong>der</strong><br />
Tiere dar. In <strong>der</strong> nächsten Entwicklungsstufe (ca.<br />
800 v. Chr.) erhielten die Brahmanen durch komplizierte<br />
Rituale einen hohen Grad an Einfluss. Eine<br />
Neuausrichtung beginnt in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Upanischaden<br />
(philosophische Schriften des Brahmanismus).<br />
Sie umfassen etwa 250 Schriften, die über mehrere<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte entstanden sind <strong>und</strong> Themen<br />
wie Wie<strong>der</strong>geburt, Yoga <strong>und</strong> Karma ansprechen.<br />
Als Gegenbewegung zu dem Vedismus <strong>und</strong> Brahmanismus<br />
setzten sich im 5. <strong>und</strong> 6. Jahrh<strong>und</strong>ert v.<br />
Chr. <strong>der</strong> Buddhismus sowie <strong>der</strong> Janismus ab.<br />
Die nächste Epoche wird „<strong>der</strong> klassische Hinduismus“<br />
genannt. Das Ende <strong>der</strong> Upanishadenzeit