Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...
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GEGEN DEN TREND ’2009<br />
Kin<strong>der</strong>programm (täglich 7-20 Uhr)<br />
Und was hat das mit dem<br />
Glauben zu tun?<br />
• In <strong>der</strong> Bibel ist die die Frage, ob Mann o<strong>der</strong><br />
Frau <strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong> sorgt, kein Thema. Mal<br />
werden Kin<strong>der</strong> in Begleitung von Frauen, mal in<br />
Begleitung von Männern benannt. Aus <strong>an<strong>der</strong>e</strong>n<br />
Quellen wissen wir, dass in den biblischen<br />
Kulturen in <strong>der</strong> Regel Frauen <strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong>-<br />
erziehung zuständig waren. Deshalb ist es<br />
schwierig, theologisch über dieses Thema<br />
nachzudenken.<br />
• Kin<strong>der</strong> sind wichtig: Jesus ruft die Kin<strong>der</strong> zu<br />
sich <strong>und</strong> segnet sie, denn „<strong>für</strong> Menschen wie<br />
sie steht Gottes neue Welt offen“ (Mt 19,13-15).<br />
• Kin<strong>der</strong> sind schutz- <strong>und</strong> <strong>für</strong>sorgebedürftig, man<br />
könnte auch sagen: Schwach. Die Sorge um <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> Schwache ist ein großes Anliegen <strong>der</strong> Bibel.<br />
Jesus kümmert sich häufig um sie <strong>und</strong> hilft ihnen,<br />
darunter zum Beispiel auch kranke Kin<strong>der</strong><br />
(Mk 5,35-43; Lk 9,37-43).<br />
• Kin<strong>der</strong> sind ein Geschenk Gottes <strong>und</strong> ein W<strong>und</strong>er<br />
<strong>der</strong> Schöpfung. Wie je<strong>der</strong> Mensch sind sie<br />
Engel sein. <strong>Für</strong> <strong>an<strong>der</strong>e</strong> <strong>und</strong> <strong>mich</strong>. © photocase/futurinka<br />
54_FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)<br />
ein Ebenbild Gottes (Gen 1,26) <strong>und</strong> verdienen<br />
damit die Würdigung <strong>und</strong> Zuwendung. Je<strong>der</strong>,<br />
gleich ob Mann o<strong>der</strong> Frau ist aufgefor<strong>der</strong>t, ihnen<br />
Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
• Theologisch lässt sich zum Beispiel vom Brief<br />
an die Kolosser Kapitel 3 losdenken: Dort wird<br />
sehr deutlich, dass es <strong>für</strong> den neuen Menschen<br />
(nach <strong>der</strong> Taufe) keine Unterschiede mehr gibt,<br />
weil <strong>für</strong> jeden Mensch nur Christus „noch zählt,<br />
<strong>der</strong> in allen lebt <strong>und</strong> <strong>der</strong> alles wirkt“ (Kol 3,11).<br />
Vor Gott sind alle gleich wichtig: Mann <strong>und</strong> Frau<br />
in ihrer offensichtlichen Verschiedenheit. Keiner<br />
<strong>der</strong> beiden ist wichtiger o<strong>der</strong> nimmt einen Vorrang<br />
ein. Und beide haben Gaben, die sie einsetzen<br />
sollen zum Wohle des <strong>an<strong>der</strong>e</strong>n <strong>und</strong> des<br />
Kindes.<br />
• Kirche muss <strong>für</strong> den Patriarchalismus, den sie<br />
über Jahrh<strong>und</strong>erte gepredigt hat, Verantwortung<br />
übernehmen. Immer wie<strong>der</strong> betonen Konservative<br />
die beson<strong>der</strong>e Rolle <strong>der</strong> Frau, die in ihrem<br />
Verständnis <strong>der</strong> Schöpfungsberichte <strong>für</strong> das Gebären<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zuständig sei. 2007 hat bspw.<br />
<strong>der</strong> katholische Bischof von Augsburg, Walter<br />
Mixa, anlässlich<br />
<strong>der</strong> staatlichen<br />
Ankündigung die<br />
Krippenplätze<br />
auszubauen,<br />
davor gewarnt,<br />
Frauen zu „Gebärmaschinen“<br />
zu degradieren,<br />
indem sie mit<br />
staatlicher För<strong>der</strong>ung<br />
schnell<br />
wie<strong>der</strong> dem<br />
Arbeitsmarkt zugeführt<br />
werden.<br />
Diese <strong>und</strong> weitere<br />
Äußerungen<br />
führten zu<br />
starker öffentlicher<br />
Kritik.