Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...
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GEGEN DEN TREND ’2009<br />
<strong>Für</strong> <strong>an<strong>der</strong>e</strong> <strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>mich</strong> - eine thematische Einführung<br />
Geschichten, Gleichnissen, symbolischen Handlungen<br />
<strong>und</strong> Verkündigungen. Und immer wie<strong>der</strong><br />
wird dabei deutlich, dass diese Botschaft nicht<br />
einfach in die Köpfe fällt. Sie muss „erlernt“ werden,<br />
allmählich verstanden <strong>und</strong> angeeignet. Bis<br />
heute.<br />
Wir kehren zu unserem Ausgangspunkt zurück,<br />
zum Titel, <strong>der</strong> über unseren Ausführungen liegt.<br />
Und wir wählen uns ein problematisches Thema<br />
aus, das Jesus gelehrt hat: Nächstenliebe.<br />
„Nächstenliebe“ also, dieses so breit getretene<br />
<strong>und</strong> meist missverstandene Wort. Soll man es<br />
überhaupt noch gebrauchen? Wir versuchen es<br />
trotzdem, in <strong>der</strong> Hoffnung zur Klärung beitragen zu<br />
können.<br />
Zuerst die Geschichte:<br />
Lukas 10, 25-29<br />
25 Da kam ein Toralehrer <strong>und</strong> wollte Jesus prüfen;<br />
er fragte ihn: »Lehrer, was muss ich tun, um das<br />
ewige Leben zu bekommen?« 26 Jesus antwortete:<br />
»Was steht denn im Gesetz? Was liest du dort?«<br />
27 Der Toralehrer antwortete: »Liebe den Herrn,<br />
deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen<br />
<strong>und</strong> mit aller deiner Kraft <strong>und</strong> deinem ganzen<br />
20_FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)<br />
Verstand! Und: Liebe deinen Nächster wie dich<br />
selbst!« 28 »Du hast richtig geantwortet«, sagte<br />
Jesus. »Handle so, dann wirst du leben.«<br />
29 Aber <strong>der</strong> Toralehrer wollte seine Frage rechtfertigen,<br />
<strong>und</strong> er fragte weiter: »Wer ist denn mein<br />
Nächster?«7<br />
Die Tora umfasst die fünf Bücher Mose. „Tora“<br />
bedeutet „Lehre“, „Unterweisung“, „Gesetz“. Sie<br />
ist das F<strong>und</strong>ament des israelitischen Glaubens damals<br />
so wie des jüdischen heute. Insgesamt zählt<br />
man 613 Tora-Gebote.<br />
Jesus trifft in dieser Erzählung also nicht auf einen<br />
Laien, son<strong>der</strong>n auf einen absoluten Spezialisten,<br />
einen Lehrer, <strong>der</strong> sich genauestens auskennt.<br />
In dem folgenden Gespräch geht es ums Eingemachte.<br />
Das ist kein intellektueller small talk, wo<br />
man dem Gegenüber mal zeigt, wie schlau man<br />
ist. Nein, <strong>der</strong> Toralehrer will es wirklich wissen.<br />
Er „prüft“ Jesus aus existentiellem Interesse.<br />
Die Frage nach dem „ewigen Leben“ ist eine<br />
Frage nach Alles o<strong>der</strong> Nichts. Dabei steht das<br />
Hier im Mittelpunkt, nicht das Jenseits. Der Lehrer<br />
fragt nach dem ultimativ besten Leben, das er<br />
schon jetzt haben will, wenigstens in Anfängen.