Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...
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GEGEN DEN TREND ’2009<br />
Engel gesucht!<br />
weißem Hintergr<strong>und</strong> statt weißem Kreuz auf rotem<br />
Hintergr<strong>und</strong>). Dunant hatte dabei eher die Schweiz<br />
<strong>und</strong> ihre strikte Neutralität im Sinn, als christliche<br />
Ideale o<strong>der</strong> christliche Symbolik. In Deutschland<br />
engagiert sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) heute<br />
als nationale Hilfsgesellschaft <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege.<br />
Es ist u. a. durch Unfall- <strong>und</strong> Rettungsdienst, Katas-<br />
trophenhilfe, Krankentransport, Blutspendedienst<br />
<strong>und</strong> eine breit gefächerte Sozialarbeit bekannt.<br />
Im unteren Drittel weist die Schrift „Engel gesucht…!“<br />
darauf hin, dass diese drei Jugendlichen<br />
als Engel gelten <strong>und</strong> weitere Jugendliche gesucht<br />
werden, die Interesse daran haben, eine Aufgabe<br />
beim Roten Kreuz zu übernehmen. Wie das<br />
geschehen kann, wird durch die Bildunterschrift<br />
erläutert: „Das Freiwillige Soziale Jahr – denn es<br />
gibt Menschen, die euch brauchen!“ In diesem<br />
Zusammenhang wird deutlich, welche Vorstellung<br />
von Engeln vorrangig gemeint ist: Menschen, die<br />
<strong>an<strong>der</strong>e</strong>n helfen <strong>und</strong> dadurch werden wie Engel.<br />
Auch wenn diese Formulierung ohne religiösen<br />
Hintergr<strong>und</strong> genutzt wird, lässt sich daraus <strong>der</strong> Gedanke<br />
<strong>der</strong> Nächstenliebe als religiöse Gr<strong>und</strong>idee<br />
herausarbeiten.<br />
Der Hinweis auf „Drei Engel <strong>für</strong> Charlie“ erklärt<br />
dabei die Anzahl <strong>der</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> soll weibliche<br />
Jugendliche in beson<strong>der</strong>er Weise ansprechen.<br />
Die Frage, ob das tatsächlich geschieht, wäre an<br />
die Mädchen zurück zu geben. Insgesamt wäre es<br />
interessant zu erfahren, ob dieses Poster tatsächlich<br />
das Interesse <strong>der</strong> Jugendlichen <strong>für</strong> ein mögliches<br />
soziales Engagement weckt. <strong>Für</strong> den Fall,<br />
dass das Interesse geweckt wurde, findet sich in<br />
<strong>der</strong> rechten unteren Ecke eine Kontaktmöglichkeit<br />
zum Deutschen Roten Kreuz.<br />
Zwischenergebnis<br />
Die Werbung <strong>für</strong> ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
beim Roten Kreuz arbeitet mit Elementen <strong>und</strong><br />
42_FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)<br />
Symbolen, die auch ohne religiösen Hintergr<strong>und</strong><br />
unter dem Stichwort Humanität <strong>und</strong> Solidarität<br />
interpretiert werden können. Darauf weist das<br />
Symbol „Rotes Kreuz“ hin, das an die Neutralität<br />
<strong>der</strong> Schweiz erinnern soll <strong>und</strong> sich <strong>der</strong> Wahrung<br />
<strong>der</strong> Menschenwürde verpflichtet weiß. Das<br />
Engelbild nutzt die Verstehensweise, dass Menschen<br />
einan<strong>der</strong> durch ihr Tun zum Engel werden<br />
können. Dennoch sind diese Elemente auf ihren<br />
religiösen Gr<strong>und</strong>gehalt hin zu untersuchen, wie<br />
z. B. Nächstenliebe <strong>und</strong> Menschenwürde. Auch<br />
die Vorstellung von einem helfenden Engel mit<br />
Kenntnissen in Medizin lässt sich in <strong>der</strong> biblischen<br />
Erzählung „Der Engel Rafael im Buch Tobit“ wie<strong>der</strong>finden.<br />
Arbeit mit <strong>der</strong> Bibel: Der Engel<br />
Rafael im Buch Tobit<br />
Das Buch Tobit zählt zu den apokryphen Schriften<br />
<strong>der</strong> Bibel. Es ist um die 200 v. Chr. geschrieben<br />
worden <strong>und</strong> ist literarisch als Novelle o<strong>der</strong> auch<br />
erbauliche Erzählung einzuordnen.<br />
Die Zitate des Tobit-Buches folgen <strong>der</strong> Einheitsübersetzung<br />
<strong>der</strong> Heiligen Schrift, Katholische Bibelanstalt,<br />
Stuttgart, 1980.<br />
Der Inhalt des TobitBuches<br />
Beim Buch Tobit handelt es sich um eine Familiengeschichte.<br />
Tobit, ein in die Verbannung geführter<br />
Jude aus dem Stamme Naftali, ein frommer, gesetzeseifriger,<br />
mildtätiger Mann, ist in Ninive blind<br />
geworden. Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist nicht zuletzt sein unermüdlicher<br />
<strong>und</strong> mutiger Einsatz <strong>für</strong> das Begräbnis<br />
<strong>der</strong> Verstorbenen. Der nun blind Gewordene<br />
verzweifelt an seinem Leben <strong>und</strong> wünscht sich von<br />
Gott den Tod.<br />
Ebenso betet Sara, die Tochter eines Verwandten<br />
Tobits, nämlich des Raguëls aus Ekbatana, um den<br />
Tod. Sara war nacheinan<strong>der</strong> mit sieben Männern<br />
verlobt, die alle in <strong>der</strong> Hochzeitsnacht gestorben