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Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...

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• Was ist Gerechtigkeit?<br />

• Ist es gerecht, dass Felix auf die Straße „musste“?<br />

• Wer hat Schuld an dem sexuellen Missbrauch?<br />

Die Familie – weil die Mutter nichts mitbekommen<br />

hat?<br />

Das Jugendamt – weil sie die Pflegefamilie <strong>für</strong> Felix<br />

ausgesucht hat?<br />

Felix leiblicher Vater – weil er sich davor „drückte“,<br />

<strong>für</strong> seinen eigenen Sohn Verantwortung zu übernehmen?<br />

• Rechtfertigt <strong>der</strong> sexuelle Missbrauch an Felix<br />

eine solche Tat?<br />

• Felix hat einen Menschen umgebracht. Selbstjustiz?<br />

• Je<strong>der</strong> hat eine zweite Chance verdient?! (Der Vater<br />

hat keine Möglichkeit mehr dazu, er ist tot.)<br />

Variante 1:<br />

Felix wird vor Gericht gebracht. Die Klasse/Gruppe<br />

soll sich als RichterInnen versuchen <strong>und</strong> durch<br />

Diskussion ein einstimmiges Urteil fällen.<br />

Variante 2:<br />

Das Fallbeispiel wird als Sachlage zu einer Gerichtsverhandlung<br />

genutzt. Diese soll als Rollenspiel<br />

mit verteilten Rollen nachgespielt werden.<br />

Hilfreich wäre es sicherlich, wenn die Klasse/Gruppe<br />

schon Informationen zum (Jugend-)Justizsystem<br />

hat <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> schon einmal eine Gerichtsverhandlung<br />

„live“ miterlebt hat. Mögliche Rollen: Richter/in,<br />

Staatsanwalt/wältin, Rechtsanwalt/wältin,<br />

Angeklagter Felix, Gutachten von Expert/innen<br />

(z. B. Psychologe/in: Auswirkungen von sexuellen<br />

Missbrauch auf den Menschen), Notarzt/ärztin,<br />

(mehrere) Schöff/innen (?), Zeug/innen (Moritz,<br />

Max, Mutter).<br />

Wer von euch ohne Sünde<br />

ist, <strong>der</strong> werfe den ersten Stein<br />

(Joh 7,53 – 8,11)<br />

Schriftgelehrte <strong>und</strong> Pharisäer brachten einmal<br />

eine Frau zu Jesus, sie wurde beim Ehebruch erwi-<br />

letzter Ausweg Jugendknast!?<br />

scht, was nach dem Mose-Gesetz die Steinigung<br />

zur Folge hatte. Sie wollen Jesus damit eine Falle<br />

stellen, denn sollte Jesus nein zur Todesstrafe<br />

sagen, würde er sich damit gegen das Gesetz des<br />

Mose stellen <strong>und</strong> könnte öffentlich angeklagt werden.<br />

Würde er ja sagen, würde er seine eigenen<br />

proklamierten Ziele <strong>der</strong> Rettung des Menschen<br />

verleugnen. Jesus sagte erst einmal gar nichts,<br />

denn er ahnte die Falle <strong>der</strong> Schriftgelehrten. Nach<br />

weiterem Drängen schließlich, antwortete er mit<br />

dem Satz: „Wer von euch ohne Sünde ist, <strong>der</strong> werfe<br />

den ersten Stein“. Daraufhin schwiegen die Pharisäer<br />

<strong>und</strong> Schriftgelehrten <strong>und</strong> verließen betreten<br />

einer nach dem <strong>an<strong>der</strong>e</strong>n den Schauplatz. Damit<br />

gestanden sie unausgesprochen ihre Schuld ein,<br />

auch sie waren nicht völlig frei von Sünde. Keiner<br />

warf den ersten Stein, die Frau wurde nicht gesteinigt.<br />

Jesus konnte sich aus <strong>der</strong> ihm gestellten Falle<br />

befreien, ohne die Frau schuldfrei zu sprechen. Er<br />

sagte zu ihr: „Sündige von nun an nicht mehr“ <strong>und</strong><br />

entließ sie in ein selbstverantwortliches <strong>und</strong> freies<br />

Leben.<br />

In dieser biblischen Geschichte legt Jesus die<br />

wirkliche Situation eines jeden Menschen offen:<br />

Niemand ist wirklich unschuldig, je<strong>der</strong> müsste im<br />

Gericht Gottes verurteilt werden. An vielen Stellen<br />

<strong>der</strong> Bibel wendet sich Jesus den Sün<strong>der</strong>n zu <strong>und</strong><br />

versucht damit, <strong>der</strong>en gesellschaftlicher Missachtung<br />

entgegen zu wirken.<br />

Je<strong>der</strong> Mensch sündigt o<strong>der</strong> hat gesündigt, außer<br />

Jesus. Durch die Gnade Gottes, behält aber jede/r<br />

Sündiger/in die Fähigkeit, die Sünde zu erkennen,<br />

Reue zu empfinden, um so schließlich Vergebung<br />

erfahren zu können.<br />

Was bedeutet das <strong>für</strong> unser Thema?<br />

Jede/r Straftäter/in muss mit ihrer/seiner verwirklichten<br />

Schuld umgehen können <strong>und</strong> damit lernen<br />

zu leben. Da<strong>für</strong> muss sie allerdings erst einmal<br />

wahrgenommen werden. So hat die christliche<br />

Seelsorge StraftäterInnen, Menschen darin zu<br />

FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)_97<br />

GEGEN DEN TREND ’2009

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