Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...

• Ein neuer Begriff: Rund 60 Prozent der Deutschen
glauben, sehr viele oder viele Väter überließen
die Erziehung allein den Müttern und
seien deshalb „Rabenväter“
• Deutsche Männer gehen vor allem dann länger
als zwei Monate in Elternzeit, wenn ihre beruflichen
Perspektiven schlecht oder sie arbeitslos
sind oder wenn ihre Frauen mehr verdienen.
Vaterschaft – ein Thema für
Jungen!
Mädchen denken angeblich viel intensiver über
ihre spätere Mutterrolle nach als Jungen über eine
Vaterschaft. Schon früh übernehmen einige Verantwortung
für kleine Geschwister oder bessern
ihr Taschengeld mit Babysitten auf. Entsprechend
können sie sich viel besser vorstellen, was sie als
Mütter erwartet. Für Jungen ist das oft viel unklarer.
Sie orientieren sich an den Erfahrungen mit
dem eigenen Vater, Patchwork-Ersatzvätern oder
an gesellschaftlichen Erwartungen.
Jungen, die sich in der Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen engagieren, können viel darüber
lernen, wie sie mit späteren eigenen Kindern
umgehen können. Sie können lernen, was Kinder
brauchen und können. Wie man Kindern etwas
erklärt und wie man Verantwortung trägt und Gefahren
einschätzt. Und noch viel mehr.
Dass Jungen sich nicht so intensiv mit Gedanken
über eine Vaterschaft auseinandersetzen, mag
auch an den Gender-Zuschreibungen liegen: Das
ist einfach kein Männerthema! Dabei kann es sein,
dass die individuellen Fähigkeiten eines Mannes,
die für die Kleinkindsorge notwendig sind, hervorragend
sind. Und dann wäre es doch nur
logisch, wenn der Mann seine Fähigkeiten auch
einsetzte.
Die Bereitschaft, Zeit für die Familie und Kinder
zu investieren, hängt für Jungen und Männer auch
Kinderprogramm (täglich 7-20 Uhr)
Materialkasten 1: Die Zeit, Mai 2008, Seite 6
FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)_49
GEGEN DEN TREND ’2009